Geldmarkt weiter trockengelegt EZB entzieht Milliarden
25.09.2012, 13:28 Uhr
Fluten und trockenlegen gehört derzeit zu den Hauptaufgaben der EZB.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Europäische Zentralbank zieht nach und nach ihr altes Staatsanleihenkaufprogramm glatt und holt mit einem Gegengeschäft weitere 209 Milliarden Euro aus dem Markt. Auch für das neue Programm mit dem Namen "Outright Monetary Transactions" haben die Währungshüter versprochen, die eingesetzte Liquidität wieder aus dem Markt zu holen.
Die Europäische Zentralbank hat dem Geldmarkt des Euroraums wie beabsichtigt 209 Mrd. Euro über ein siebentägiges Refinanzierungsgeschäft entzogen. Wie die EZB mitteilte, entspricht das dem Volumen der Staatsanleihen, die sie im Rahmen ihres Wertpapierkaufprogramms (SMP) erworben hat und die sich am Freitag vergangener Woche noch in ihrer Bilanz befanden. In der Vorwoche hatte die EZB ebenfalls 209,0 Mrd. Euro absorbiert.
Die EZB hat zugesagt, den Liquiditätseffekt ihrer Anleihekäufe zu neutralisieren, damit ein Einfluss auf die geldpolitische Ausrichtung ausgeschlossen ist. Der marginale Zuteilungssatz betrug wie in der Vorwoche 0,01 Prozent, der gewogene Durchschnittssatz stellte sich wie in der Vorwoche gleichfalls auf 0,01 Prozent. Insgesamt erhielt die EZB Gebote von 49 (58) Instituten über 385,607 (433,177) Mrd. Euro. Das Geschäft wird am 26. September valutiert und am 3. Oktober fällig.
Ab Mai 2010 hatte die EZB Anleihen von klammen Euro-Staaten wie Griechenland, Irland, Portugal, Italien und Spanien am Markt gekauft und will die Papiere bis zur Fälligkeit halten. Vor kurzem hat der EZB-Rat ein neues Programm unter dem Namen Outright Monetary Transactions (OMT) beschlossen, das unter bestimmten Auflagen den unbegrenzten Kauf von Staatsanleihen ermöglicht. Unter dem alten Programm SMP sollen keine Staatsanleihen mehr gekauft werden.
Quelle: ntv.de, DJ