Wirtschaft

Inflationsdruck lässt nicht nach EZB hat ein Problem

Die Teuerungsrate ist weiter zu hoch.

Die Teuerungsrate ist weiter zu hoch.

(Foto: dapd)

Hinsichtlich der Teuerungsrate kann für die Eurozone keine Entwarnung gegeben werden. Sie liegt im März bei 2,6 Prozent. Die EZB spricht nur bei Teuerungsraten von knapp unter zwei Prozent von stabilen Preisen.

Hohe Ölpreise haben die Inflation in der Eurozone langsamer als erwartet zurückgehen lassen. Waren und Dienstleistungen kosteten im März durchschnittlich 2,6 Prozent mehr als vor einem Jahr, teilte Eurostat in einer ersten Schätzung mit. Im Februar hatte die Teuerungsrate bei 2,7 Prozent gelegen. Analysten hatten einen Rückgang auf 2,5 Prozent vorausgesagt. Für die Europäische Zentralbank (EZB) erschwert das die Aufgabe, das Wachstum anzukurbeln - ohne dabei die Lebenshaltungskosten in die Höhe zu treiben.   

Die EZB spricht nur bei Teuerungsraten von knapp unter zwei Prozent von stabilen Preisen. Sie geht inzwischen ebenso wie Analysten davon aus, dass die Inflationsrate in diesem Jahr nicht mehr unter die Zwei-Prozent-Marke fallen wird. "Grund hierfür sind die hohen Energiepreise, die auch in den kommenden Monaten kaum sinken dürften", sagte Commerzbank-Ökonom Christoph Weil. "Denn die Drohung des Iran, bei einer Eskalation des Atomstreits mit dem Westen die Straße von Hormus zu sperren, durch die täglich 20 Prozent der weltweiten Ölproduktion verschifft werden, hält den Ölpreis auf hohem Niveau."   

Wegen der drohenden Rezession in der Währungsunion hat die EZB ihren Leitzins auf das Rekordtief von einem Prozent gesenkt, um mit billigem Geld Konsum und Investitionen anzukurbeln. Während Krisenländer wie Griechenland und Spanien ein noch niedrigeres Niveau vertragen könnten, ist der Leitzins für Boom-Staaten wie Deutschland schon jetzt zu niedrig und kann die Inflation weiter anheizen.

Langfristig drohen zusätzliche Risiken, weil die EZB viel billiges Geld an die Banken verteilt hat, um eine Kreditklemme zu verhindern. Gelingt es ihr nicht, dieses Geld rechtzeitig wieder einzuziehen, könnte das die Preise für viele Waren nach oben treiben.

Quelle: ntv.de, rts

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