Wirtschaft

Warnstreiks im Nahverkehr Eisenbahner wollen streiken

Auf Reisende und Pendler im deutschen Bahnverkehr rollen neue Schwierigkeiten zu: Die beiden Bahn-Gewerkschaften Transnet und GDBA rufen die Beschäftigten im Nahverkehr zu bundesweiten Warnstreiks auf. In der letzten Oktoberwoche soll es losgehen. Welche Ausmaße der Arbeitskampf annehmen wird, bleibt zunächst unklar.

Lange Momente der Besinnung: Nicht eingeplante Wartezeiten an Regionalbahnhöfen bescheren den Menschen im besten Fall reichlich Gelegenheit, über das Leben und die eigenen Ziele darin nachzudenken.

Lange Momente der Besinnung: Nicht eingeplante Wartezeiten an Regionalbahnhöfen bescheren den Menschen im besten Fall reichlich Gelegenheit, über das Leben und die eigenen Ziele darin nachzudenken.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Im Bahn-Regionalverkehr wird es von Ende Oktober an bundesweit Warnstreiks geben. Das kündigten die Gewerkschaften Transnet und GDBA nach Sitzungen ihrer Spitzengremien an. Grund seien die festgefahrenen Verhandlungen über einen Branchentarifvertrag. Diese werden parallel mit der Deutschen Bahn und sechs großen privaten Bahnunternehmen geführt.

Die ersten Warnstreiks sind nach Worten des Transnet-Vorsitzenden Alexander Kirchner für die am 25. Oktober beginnenden Woche geplant. Einen genaueren Termin nannte er nicht.

Transnet und GDBA wollen einen Branchentarifvertrag für die Beschäftigten des regionalen Schienenverkehrs durchsetzen. Er soll das Einkommensniveau, das heute bereits für 90 Prozent der Mitarbeiter gilt, für alle Beschäftigten verbindlich machen. Das zielt auf die privaten Bahnunternehmen ab - und auf die von der Deutschen Bahn gegründeten Töchter, die geringere Löhne zahlen.

Das bisherige Angebot der Firmen Abellio, Arriva, Benex, Keolis, Veolia Verkehr und der Hessischen Landesbahn entspreche lediglich 80 Prozent des Lohnniveaus, das bei der Bahn-Nahverkehrstochter DB Regio gezahlt werde, sagte Kirchner.

Deutliches Lohngefälle

Die Gewerkschaften wollen mit der branchenweiten Tariflösung verhindern, dass der Wettbewerb auf der Schiene rein über die Löhne der Beschäftigten ausgetragen wird.

Den Privatbahnen gelang es zuletzt immer häufiger, sich bei Ausschreibungen gegen die Bahn durchzusetzen; oft profitierten sie dabei von geringeren Lohnkosten. Die Verhandlungen über den gemeinsamen Mindestlohn hatten sich zuletzt festgefahren.

Bei der Sitzungen der Gewerkschaftsspitzen einigten sich die Vertreter von Transnet und GDBA auch auf das weitere Vorgehen bei der geplanten Verschmelzung: Die neue Gewerkschaft aus den bisherigen Organisationen Transnet und GDBA soll demnach Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) heißen. Die Gründung der neuen Gewerkschaft ist für Ende November vorgesehen.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa/rts

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