Wirtschaft

Gute Geschäfte auch 2012 Elektro-Branche unter Strom

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Elektro-Branche ist gemessen am Umsatz Deutschlands viertgrößter Industriezweig - und deren positive Grundstimmung hält an. Auch 2012 rechnet ein Großteil der Unternehmen mit "guten und stabilen" Geschäften. Der Branchenumsatz soll 185 Mrd. Euro erreichen.

Die deutsche Elektroindustrie geht trotz der Schuldenkrise mit viel Optimismus in das nächste Jahr. Zwar normalisierten sich nach den Boomjahren 2009 und 2010 voraussichtlich die Wachstumsraten. "Trotzdem bewerten fast neun von zehn Elektrounternehmen ihre aktuelle Geschäftslage immer noch als gut oder stabil", sagte der Chef des Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI), Klaus Mittelbach. Vier von fünf Unternehmen rechneten mit gleichbleibenden bis weiter steigenden Ausfuhrgeschäften. "Wir tun alles, dazu beizutragen, um eine positive Grundstimmung zu erhalten", sagte Mittelbach. Die Elektro-Branche ist gemessen am Umsatz Deutschlands viertgrößter Industriezweig.

Mittelbach erwartet für das nächste Jahr einen um Preiseffekte bereinigten Anstieg der Elektro-Produktion um fünf Prozent. Damit käme der Industriezweig fast wieder dahin, wo er ohne den konjunkturbedingten Einbruch 2009 stehen würde, sagte der ZVEI-Chef. Für Unterstützung sorge, dass wichtige Abnehmer wie die Autobranche oder der Maschinenbau auch 2012 weiteres Wachstum in Aussicht stellten. "Dabei nimmt der Elektronikanteil aller Voraussicht nach zu", sagte Mittelbach.

Beim Branchenumsatz erwartet er ein weiteres Plus in Richtung der Rekordmarke von mehr als 185 Mrd. Euro. "In jedem Fall trägt die Elektroindustrie weiter überdurchschnittlich zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland bei und übernimmt damit zunehmend eine treibende Funktion", sagte Mittelbach. Für seine Prognosen baut der ZVEI-Chef allerdings auch auf Unterstützung seitens der Politik. So müsse es endlich gelingen, die Schuldenkrise in Europa in den Griff zu bekommen. "Die über Rettungsmaßnahmen erkaufte Zeit muss unbedingt genutzt werden, um in strauchelnden Ländern Reformen anzuschieben", forderte er.

Produktion läuft auf Hochtouren

Im laufenden Jahr steigerte die Elektrobranche Hochrechnungen zufolge ihre Produktion um 14 Prozent. Der Umsatz habe danach voraussichtlich um rund 10 Prozent auf 180 Mrd. Euro zugelegt. "Damit sind die Verluste aus der 2009-er Finanz- und Wirtschaftskrise inzwischen so gut wie aufgeholt", sagte Mittelbach.

Die Kapazitätsauslastung sei im vierten Quartal leicht auf 85 Prozent gesunken. Damit liege der Auslastungsgrad aber immer noch um zwei Prozentpunkte höher als im langfristigen Durchschnitt. Die gute Geschäftslage der Unternehmen spiegelt sich auch in den Beschäftigtenzahlen wider. Ende September waren rund 845.000 in der Elektroindustrie beschäftigt. Das waren 45.000 mehr als zum krisenbedingten Tiefpunkt im April 2010.

Für den deutschen IT- und Telekommunikationsmarkt sind die Vorzeichen für das nächste Jahr ebenfalls günstig. Unter anderem dank der hohen Nachfrage nach Tablet-Computern und internet-fähigen Handys erwartet die Branche 2012 einen Umsatzanstieg  von 2,2 Prozent auf 151,3 Mrd. Euro, wie ihr Verband Bitkom mitteilte. Das ist ein Tick mehr als noch zuletzt. Bislang wurde von einem Anstieg von zwei Prozent ausgegangen. Auf den IT-Markt hat sich die Schuldenkrise in Europa laut Bitkom bislang nicht signifikant ausgewirkt.  

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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