Einigung mit Gewerkschaften Eon streicht 11.000 Stellen
24.01.2012, 18:46 Uhr
Eon setzt die angekündigten Sparmaßnahmen um.
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Deutschlands größter Energiekonzern Eon baut weltweit 11.000 Stellen ab. Davon entfallen auf Deutschland nach Unternehmensangaben rund 6.000 Stellen. Damit sollen die Kosten bis 2015 auf 9,5 Mrd. Euro gesenkt und so mehr Spielraum für Investitionen geschaffen werden. Der Konzern kämpft mit den Folgen des Atomausstiegs.
Der Energiekonzern Eon hat sich mit den Gewerkschaften auf einen Tarifvertrag zur Umsetzung des Sparprogramms des Unternehmens geeinigt. Beim geplanten Stellenabbau bis 2015 seien betriebsbedingte Kündigungen weitgehend ausgeschlossen, erklärten beide Tarifparteien in Düsseldorf. Eon will in Deutschland rund 6.000 Stellen streichen, weltweit bis zu 11.000.
Der Tarifvertrag habe eine Laufzeit bis 2016 und sehe Vorruhestandsregelungen und Abfindungen sowie eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft vor, wie Arbeitsdirektorin Regine Stachelhaus erklärte. Ziel sei, die Mitarbeiter in neue Beschäftigung zu bringen. Einem früheren Zeitungsbericht zufolge sollen 3000 Beschäftige in den Vorruhestand gehen und 2500 in die Qualifizierungsgesellschaft wechseln.
Verfassungsklage gegen Atomausstieg
Verdi-Vorstandsmitglied Erhard Ott erklärte, er sei gelungen, den Kollegen "ein hohes Maß an sozialer Sicherheit und Zukunftsperspektiven zu geben". Die Sozialpartnerschaft habe sich bewährt, sagte der Tarifvorstand der Gewerkschaft Bauen Chemie Energie, Peter Hausmann.
Eon hat wegen des Atomausstiegs bis 2022 Verfassungsklage eingereicht und hofft auf Milliarden-Entschädigungen vom Bund. Nach der Katastrophe von Fukushima im März 2011 musste Eon in Deutschland zwei ältere Atommeiler stilllegen lassen. Die Klage in Karlsruhe richte sich ausdrücklich nicht gegen die Energiewende, betonte das Unternehmen wiederholt. Der Energieriese plant Milliarden-Investitionen in den Ausbau der Erneuerbaren Energien.
Quelle: ntv.de, sla/dpa/AFP