Wirtschaft

Vorwurf der Bestechung Ex-Infineon-Chef vor Gericht

Der ehemalige Infineon-Chef Ulrich Schumacher hat vor Gericht den Anklagevorwurf der Bestechlichkeit zurückgewiesen. "Ich war und bin nicht käuflich", sagte der Manager vor dem Landgericht München. "Ich habe niemals Bestechungsgeld entgegengenommen."

Ulrich Schumacher (rechts) mit seinem Anwalt Hanns Feigen.

Ulrich Schumacher (rechts) mit seinem Anwalt Hanns Feigen.

(Foto: AP)

Die Staatsanwaltschaft legt Schumacher zur Last, er habe sich in seiner Zeit als Chef des Halbleiterkonzerns von einem Werbevermittler schmieren lassen. Der Geschäftspartner habe Kosten für Autorennen erstattet und auch Bargeld gezahlt, um sich Infineon als Auftraggeber für seine Werbevermittlung gewogen zu halten.

Die Anklage gegen Schumacher lautet auf Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr, Untreue, versuchten Betrug und Steuerdelikte in den Jahren nach der Jahrtausendwende. Der Geschäftspartner hatte den Vorwurf der Bestechung in einem Prozess gegen ihn eingeräumt und bekam dafür im Herbst 2006 eine vierjährige Gefängnisstrafe. Schumachers Ex-Vorstandskollege Andreas von Zitzewitz hatte 2006 gestanden, rund 100.000 Euro von dem Werbevermittler angenommen zu haben und war mit Bewährungs- und Geldstrafen davongekommen.

Aussagen geändert

Der Werbevermittler hatte Schumacher schwer belastet und angekündigt, auch in weiteren Prozessen seine Angaben zu wiederholen. Schumacher erklärte die Bargeldströme zwischen dem Geschäftspartner und ihm hingegen allein mit privaten Autogeschäften. Die Kosten für die Autorennen habe er alle selbst bezahlt.

Er habe dem Geschäftsfreund später auch finanziell unter die Arme gegriffen und ihm etwa 400.000 Euro für seine Verteidigung in dem Schmiergeldverfahren geliehen, sagte Schumacher vor Gericht. Der Geschäftspartner habe später allerdings immer wieder Geld gefordert. Als Schumacher den Geldhahn schließlich zudrehte, habe der damals bereits auf der Anklagebank sitzende Geschäftspartner seine Aussagen vor Gericht geändert und Schumacher belastet. Schumacher warf dem Werbevermittler vor, bei seiner Aussage falsche Angaben gemacht zu haben.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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