Weniger Neueinstellungen Firmen sind auf der Hut
30.07.2012, 11:38 UhrDie Aussichten für die weitere Entwicklung am Arbeitsmarkt sind schlecht. Der entsprechende Frühindikator, der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit, sinkt. Grund dafür, dass die Unternehmen sich bei Neueinstellungen zunehmend zurückhalten, sind die mäßigen Konjunkturerwartungen.

Im Gebäude der Arbeitsagentur in Leipzig stehen Frauen und Männer an den Schaltern für die Vermittlung zu den verschiedenen Bereichen.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die zunehmenden Konjunkturrisiken lassen die Arbeitgeber in Deutschland zurückhaltender bei Neueinstellungen werden. Die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften ist im Juli saisonbereinigt erneut gesunken. Das teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) mit.
Der Stellenindex der BA fiel im Vergleich zum Vormonat um zwei Punkte auf 162 Punkte. Der Indikator für die Arbeitskräfte geht seit Jahresanfang zurück und liegt nun 17 Zähler unter dem Allzeithoch von 179 Punkten im Januar. "Angesichts moderater Konjunkturerwartungen zeigen sich die Unternehmen vorsichtiger, was weitere Neueinstellungen angeht", erklärte die BA. Insgesamt bewege sich die Nachfrage aber weiter auf hohem Niveau.
In den Index fließen die bei der BA gemeldeten ungeförderten Arbeitsstellen, die Stellen für Freiberufler und Selbstständige sowie Jobs aus der freien Arbeitsvermittlung ein. Das Stellenangebot gilt als Vorläufer der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt: Eingetrübte Wirtschaftsaussichten schlagen sich schneller bei den Stellen nieder als in der Arbeitslosigkeit.
Zunahme der Arbeitslosenzahl erwartet
Mit Spannung werden die Arbeitslosenzahlen für Juli erwartet, die die BA bekanntgibt. Im Mai und im Juni war die registrierte Arbeitslosigkeit nicht so stark gesunken wie für die Jahreszeit üblich. Im Juli steigen die Arbeitslosenzahlen traditionell ohnehin, weil Arbeitgeber mit Neueinstellungen das Ende der Sommerferien abwarten und viele junge Leute sich zwischen Schulabschluss und Beginn einer Ausbildung arbeitslos melden.
Im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre nahm die Arbeitslosenzahl im Juli um jeweils 45.700 zu. Das würde für diesen Juli einen Anstieg auf 2,85 Millionen Arbeitslose bedeuten. Saisonbereinigt erwarten Banken-Volkswirte eine Zunahme um 10.000 Erwerbslose. Das wäre der vierte saisonbereinigte Anstieg in Folge.
Quelle: ntv.de, ddi/rts