Staat muss wieder ran Freddie bleibt Pflegefall
07.11.2009, 09:23 UhrDer angeschlagene US-Hypothekenfinanzierer Freddie Mac hat im dritten Quartal erneut einen riesigen Verlust geschrieben. Vor allem durch hohe Kreditausfälle sei ein Fehlbetrag von fünf Mrd. Dollar verbucht worden, teilte das staatlich kontrollierte Institut mit.
Freddie Mac will wie sein Schwesterkonzern Fannie Mae den Staat erneut um finanzielle Unterstützung bitten. Angesichts der anhaltenden Schwäche des Immobilienmarktes sei dies nötig, hieß es. Eine Summe nannte der Konzern zunächst nicht.
Fannie Mae hatte zuvor seine Bilanzdaten veröffentlicht. Demnach hat der größte Hypothekenfinanzierer der USA im dritten Quartal unter dem Strich einen Verlust von 18,9 Mrd. Dollar verbucht und benötigt vom Staat weitere 15 Mrd. Dollar.
Beide durch die Finanzkrise angeschlagenen Konzerne waren im September 2008 mit staatlichen Hilfen vor dem Kollaps bewahrt worden. Die US-Regierung wollte so den ins Rutschen geratenen Immobilienmarkt stützen und weitere Turbulenzen an den weltweiten Finanzmärkten verhindern.
Kein Verkauf von Steuergutschriften
Unterdessen blockiert das US-Finanzministerium den Verkauf von Steuergutschriften von Fannie Mae an die Bank Goldman Sachs. Ein solcher Transfer würde den Steuerzahler schädigen, erklärte ein Regierungsbeamter. Diese Steuergutschriften seien Anreize gewesen, um mehr in den kostengünstigen Wohnungsbau zu investieren.
Fannie Mae hatte nur noch auf die Genehmigung der Behörde gewartet, um das Geschäft vorzunehmen. Der Verkauf hätte zur Verbesserung der Finanzlage des angeschlagenen Finanzierers beigetragen.
Quelle: ntv.de, wne/rts