Wirtschaft

Nach 84 Jahren im US-Leitindex GM fliegt aus dem Dow

Zeitenwende im US-Leitindex Dow Jones: Der insolvente Autokonzern General Motors und die teilverstaatlichte Großbank Citigroup verlieren ihren Platz im Index der 30 US-Schwergewichte. GM war seit 84 Jahren Dow-Mitglied. Jetzt müssen nicht nur die Fonds-Manager umschichten.

An der Wall Street arbeitet wohl niemand mehr, der nicht mit GM als Bestandteil des US-Leitindex aufgewachsen ist.

An der Wall Street arbeitet wohl niemand mehr, der nicht mit GM als Bestandteil des US-Leitindex aufgewachsen ist.

(Foto: REUTERS)

Nach dem Insolvenzantrag verliert der US-Automobilkonzern General Motors seinen Platz im US-Leitindex Dow Jones. Der Aktienkurs des Detroiter Konzerns wird damit erstmals seit 1925 nicht mehr in die Berechnung der weltweit viel beachteten Kennzahl zur Entwicklung der US-Aktienmärkte einfließen.

"Der bedauerliche Zustand von General Motors lässt uns keine andere Wahl, als den Konzern aus dem Index herauszunehmen", erklärte Dow-Jones-Chef Robert Thomson in New York City. Ein Insolvenzantrag disqualifiziere ein Unternehmen für den Dow Jones - "ungeachtet der Geschichte eines Unternehmens und seiner Rolle als kulturelle Ikone", hieß es weiter.

Auch der einstige US-Bankenriese Citigroup werde aus dem Dow-Jones-Index herausgenommen, kündigte Thomson an. Als Grund nannte er die "tiefgreifende Umstrukturierung, bei der der Regierung eine beträchtliche und dauerhafte Beteiligung zufallen" werde.

GM und Citigroup sollen in dem Leitindex durch den Telekommunikationskonzern Cisco und den Versicherer Travelers ersetzt werden. Die Aufnahme von Travelers in den Index begründete Dow Jones mit der Absicht, den Finanzsektor nach dem Ausscheiden von American International Group (AIG) und der Citigroup wieder angemessen zu berücksichtigen. Der Netzwerkausrüster Cisco sei von großer Bedeutung für die Wirtschaft des Informationszeitalters, hieß es.

Der Wechsel soll am kommenden Montag, dem 8. Juni 2009, vollzogen werden. Der Dow-Jones-Index vereint die 30 größten US-Unternehmen.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa/rts

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