Wirtschaft

Günstigeres Gas hilft Gazprom treibt Eon-Gewinn

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(Foto: picture alliance / dpa)

Die hart umkämpfte Einigung mit der russischen Gazprom auf neue Konditionen für Gaslieferungen beschert Eon einen deutlichen Gewinnsprung. Ohne Sondereffekte steigt der Gewinn des Versorgerriesen um mehr als die Hälfte.

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Beim Energiekonzern E.ON klingeln nach den Einbußen durch die Atomwende wieder die Kassen. Im ersten Halbjahr 2012 stieg der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) nach Konzernangaben voraussichtlich auf 6,7 Mrd. Euro. Im Vorjahreszeitraum waren 4,3 Mrd. Euro verdient worden.

Zugute kommt Eon nun vor allem das verbesserte Gasgeschäft. Der größte deutsche Versorger hatte sich kürzlich mit seinem Großlieferanten Gazprom rückwirkend bis 2010 auf günstigere Lieferverträge geeinigt. Eon-Chef Johannes Teyssen bekräftigte die jüngst angehobene Jahresprognose und erfreute damit die Anleger. Die Aktie schob sich auf der Dax-Gewinnerliste nach oben.

Die einmaligen Belastungen aus dem Kernenergieausstieg seien im ersten Halbjahr dieses Jahres weggefallen, erläuterte Eon. Der größte deutsche AKW-Betreiber hatte nach der Atomwende von Bundeskanzlerin Angela Merkel seine Meiler Isar1 und Unterweser abschalten müssen. Erstmals in der Unternehmensgeschichte hatte der Versorger 2011 rote Zahlen geschrieben. Unter dem Strich belief sich der Fehlbetrag auf 2,2 Mrd. Euro. Grund hierfür war auch das schwächelnde Gasgeschäft. Eon machte hier lange Zeit Verluste, weil die Ferngasgesellschaft Ruhrgas an Gazprom in den langfristig festgelegten Verträgen höhere Preise zahlen musste, als die eigenen Kunden bereit waren zu berappen.

Neue Gasverträge geben Luft

Anfang Juli hatte sich Eon mit Gazprom rückwirkend zum vierten Quartal 2010 auf günstigere Verträge geeinigt. Auf das Halbjahresergebnis 2012 habe die Einigung einen positiven Effekt von etwa einer Mrd. Euro, hieß es damals. Der für die Dividende entscheidende nachhaltige Überschuss stieg im Halbjahr voraussichtlich sogar auf 3,3 Mrd. Euro nach 0,9 Mrd. Euro im ersten Halbjahr 2011.

Auch für das Gesamtjahr sieht Teyssen Eon auf Wachstumskurs. Das Ebitda solle zwischen 10,4 und 11,0 (Vorjahr: 9,3) Mrd. Euro liegen. Den nachhaltigen Überschuss will Teyssen auf 4,1 bis 4,5 (2,5) Mrd. Euro nach oben schrauben.

An der Börse legten die Aktien des Versorgers zeitweise um bis zu drei Prozent auf den höchsten Stand seit Anfang April. "Die Eon-Zahlen sehen richtig gut aus", sagte ein Börsianer. "Der Konzern hat schon im ersten Quartal überrascht und die guten Nachrichten gehen offenbar weiter." Für die Aktien werde damit der Boden für einen deutlichen Aufwärtstrend bereitet, denn die Eon-Papiere hätten starken Nachholbedarf.

Eon-Aktien haben seit Jahresbeginn 5,6 Prozent zugelegt, während der Dax auf ein Plus von 17,3 Prozent kommt. RWE zogen mit Veröffentlichung der Eon-Zahlen ebenfalls an. Eon legt seine Quartalszahlen am Montag, RWE am Dienstag vor.

Quelle: ntv.de, nne/DJ

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