Wirtschaft

Erste Tranche kommt Griechen funken SOS

Griechenland steht offenbar unmittelbar vor dem Staatsbankrott. Die Regierung in Athen beantragt dementsprechend die ersten Milliarden. Insgesamt 5,5 Milliarden Euro werden am Mittwoch vom Internationalen Währungsfonds überwiesen. Bis zum Jahresende sollen insgesamt 45 Milliarden Euro nach Griechenland fließen.

Bis zum 19. Mai benötigt Griechenland rund neun Milliarden Euro.

Bis zum 19. Mai benötigt Griechenland rund neun Milliarden Euro.

(Foto: dpa)

Die erste Finanzspritze in Höhe von 5,5 Milliarden Euro für die Rettung Griechenlands vom Bankrott soll am Mittwoch überwiesen werden. Wie es aus dem Athener Finanzministerium hieß, werden es zwei Beiträge des Internationalen Währungsfonds (IWF) sein: Drei Milliarden Euro zu einem Zinssatz von 1,3 Prozent und ein zweiter Betrag in Höhe von 2,5 Milliarden Euro zu einem Zinssatz von 3,3 Prozent.

Griechenland erwartet in den kommenden Tagen die ersten bilateralen Kredite anderer Euro-Zonen-Partner in Höhe von etwa 14,5 bis 15 Milliarden Euro. Die Regierung hat die entsprechenden Anträge formell gestellt. Die ersten Rettungsgelder werden am 19. Mai zur Deckung von Verpflichtungen des Landes benötigt. Athen braucht bis zu diesem Datum etwa neun Milliarden Euro.

Bis zum Jahresende sollen insgesamt 45 Milliarden Euro nach Griechenland fließen. Das gesamte Rettungspaket von IWF und EU für Griechenland umfasst 110 Milliarden Euro.

IWF pocht auf Etatdisziplin

Griechenland steht offenbar unmittelbar vor dem Staatsbankrott und benötigt deshalb dringend die Milliarden. Das südeuropäische Land ist hoch verschuldet und hat nach der mehrfachen Abwertung seiner Kreditwürdigkeit Probleme, Geld an internationalen Finanzmärkten zu leihen.

Die Krise in Griechenland hatte in der Euro-Zone die Angst vor einer Ansteckung anderer Länder mit Haushaltsproblemen wie Portugal und Spanien geschürt. Um die Stabilität der Euro-Zone zu sichern, hatten die EU-Länder und der IWF zu Wochenbeginn einen Notfallplan beschlossen, der 750 Milliarden Dollar in Krediten als mögliche Hilfen für angeschlagene Euro-Länder vorsieht.

Der IWF warnte in einem Bericht, das öffentliche Defizit habe in der Mehrheit der europäischen Länder ein gefährliches Maß erreicht. Die Experten des IWF empfahlen den betroffenen Staaten starke Bemühungen zum Ausgleich der Haushalte.

Unterdessen sind die Risikoaufschläge für griechische Staatsanleihen weiter gefallen. Die Rendite für zehnjährige griechische Anleihen sank auf 7,34 Prozent, nachdem sie am Montag noch bei 7,75 Prozent gelegen hatte. Vor der Verabschiedung des Euro-Rettungspakets am Wochenende hatten griechische Anleihen mit mehr als 12 Prozent rentiert. Deutsche Bundesanleihen rentierten mit 2,87 Prozent.

Die Renditen der anderen hoch verschuldeten Länder bewegten sich kaum. Die Renditen von Portugal kletterten minimal auf 4,49 Prozent. Vor dem Wochenende hatten sie noch bei mehr als sechs Prozent notiert. Die Renditen von italienischen Staatsanleihen lagen etwas niedriger bei 3,93 Prozent und die von Spanien unverändert bei 3,92 Prozent. Die Rendite von irischen Staatsanleihen fiel auf 4,58 Prozent, nachdem sie am Vortag noch bei 4,71 Prozent gelegen hatte.

Quelle: ntv.de, wne/dpa/AFP

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