Sparen in der Rezession Griechen kommen voran
04.10.2010, 18:03 UhrEs ist eine schwere Last, die auf Griechenland lastet: Trotz alles andere als günstiger ökonomischer Daten, schafft es das Euro-Land, EU und IWF zufrieden zu stellen. Die Hilfsangebote Chinas für Griechenland werden von der EU gelobt.
Griechenland macht trotz anhaltender Rezession Fortschritte bei der Haushaltssanierung. Das Euro-Land wird die Vorgaben von EU und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) in diesem und im nächsten Jahr nach eigener Berechnung einhalten.
Das Staatsdefizit werde 2010 auf 7,8 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) sinken, kündigte die sozialistische Regierung am Montag in Athen an. EU und IWF hatten dem finanziell angeschlagenen Land im Gegenzug für Milliardenhilfen vorgeschrieben, sein Haushaltsdefizit dieses Jahr auf 8,1 Prozent zu drücken.
Für das kommende Jahr rechnet Griechenland noch mit einer Neuverschuldung von sieben Prozent des BIP. Hier verlangen EU und IWF maximal 7,6 Prozent. Vergangenes Jahr hatte die Quote noch 13,7 Prozent betragen. "Unser Ziel ist es, so schnell wie möglich aus diesem Tunnel herauszukommen", sagte Ministerpräsident Giorgios Papandreou.
Drückende Zinslast
Das südeuropäische Land rechnet für 2011 mit dem dritten Rezessionsjahr in Folge. Die Regierung in Athen prognostizierte in ihrem Haushaltsentwurf für 2011 einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 2,6 Prozent. Für dieses Jahr kalkuliert sie mit einem Wirtschaftseinbruch von vier Prozent.
Die Staatseinnahmen sollen im nächsten Jahr um 8,2 Prozent steigen nach zehn Prozent 2010. Wegen höherer Zinszahlungen dürften aber auch die Ausgaben 2011 wieder um 1,5 Prozent höher ausfallen. Dieses Jahr sollen sie um 7,6 Prozent gesenkt werden. EU und IWF hatten Griechenland im Mai mit einem milliardenschweren Hilfspaket im Volumen von 110 Milliarden Euro unter die Arme gegriffen.
Lob an China
Die EU-Kommission begrüßte derweil die jüngsten Hilfsangebote Chinas für Griechenland. "Die Unterstützung durch Investitionen und Importe wird die griechische Wirtschafterholung vorantreiben", sagte ein Sprecher der Brüsseler Behörde.
China hatte Griechenland eine Geldspritze aus seinen gigantischen Währungsreserven angeboten. Laut Ministerpräsident Wen Jiabao hat sein Land bereits griechische Staatsanleihen gekauft. Peking wolle dies auch in Zukunft, sobald Griechenland Kredite am Finanzmarkt aufnähme.
Quelle: ntv.de, wne/rts