Wirtschaft

Investoren sollen leere Kassen füllen Griechenland sucht Geld am Markt

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(Foto: AP)

An den Kapitalmärkten kann sich Griechenland schon lange kein Geld mehr zu tragfähigen Konditionen leihen. Akute Finanzlöcher kann Athen jedoch mit Papieren am Geldmarkt stopfen. Weil nun wegen der Verzögerungen der nächsten Tranche der Hilfskredite die Barreserven knapp werden, will Griechenland mehrere Milliarden zusätzlich einsammeln.

Weil Griechenland offenbar buchstäblich das Geld ausgeht, um seine Staatsbediensteten zu bezahlen, will das Land angeblich eine zusätzliche kurzfristige Anleihe ausgeben. Das Papier soll einem Insider aus dem Athener Finanzministerium zufolge eine Laufzeit von einem Monat haben. Findet Griechenland genügend Abnehmer für die Anleihen, könnte es damit die Zeit bis zur Auszahlung der nächsten Tranche der Hilfskredite von EU und IWF überbrücken.

Vize-Finanzminister Christos Staikouras hatte am Dienstag Alarm geschlagen und gesagt, die Barreserven seien fast bei Null. Binnen Wochen könnten wichtige Staatsaufgaben nicht mehr erfüllt werden, wie die Bezahlung der Polizei und anderer Mitarbeiter im öffentlichen Dienst. Im August muss das Land eine fällige Anleihe im Volumen von 3,2 Mrd. Euro bedienen. Die internationalen Geldgeber haben dem Land eine Finanzierung für August zugesagt, die Details sind aber offen.

"Eine der Optionen, die geprüft werden, sind mehr kurzfristige Anleihen", sagte der Insider. "Wir sprechen mit unseren Partnern darüber. Eine abschließende Entscheidung ist noch nicht gefallen." Die griechische Zeitung "Kathimerini" berichtete unterdessen, die Schuldenagentur PDMA des Landes habe beschlossen, im August einmonatige Papiere im Volumen von sechs Mrd. Euro zu begeben statt wie üblich von drei bis vier Mrd.

Griechenland leiht sich immer wieder für kurze Zeit Summen am Geldmarkt, um seine leeren Kassen zu füllen. An Kredite mit längerer Laufzeit von fünf bis zehn Jahren ist derzeit nicht denken, da Investoren das Ausfallrisiko zu groß ist und deshalb die Zinsforderungen unaufbringbar hoch wäre. Das Land hängt deshalb am Tropf der Rettungshilfen von EU und Internationalem Währungsfonds.

Die drohende Finanzierungslücke im August beschäftigt die Experten schon länger. Vergangenen Monat war ein Überbrückungskredit von den internationalen Geldgebern ins Gespräch gebracht worden.

Quelle: ntv.de, nne/rts

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