Wirtschaft

Krisen-Kosten drücken HSBC mit Gewinnrückgang

Die britische Großbank HSBC erleidet im Vorjahresvergleich einen Gewinneinbruch von 14 Prozent. Die faulen Kredite gehen zwar zurück, dafür lasten die Kosten für die Entschädigung der in der Krise übervorteilten Kunden auf der Bilanz. Immerhin kann Europas größtes Finanzinstitut im Quartalsvergleich zulegen.

Höhere Kosten haben Europas größter Bank HSBC einen Gewinnrückgang von 14 Prozent eingebrockt. Für das erste Quartal wies das britische Geldhaus ein Ergebnis vor Steuern von 4,9 Mrd. Dollar (rund 3,4 Mrd. Euro) aus. Der Ertrag war zwar geringer als im Vorjahr, verglichen zum Vorquartal zog er aber an.

Die faulen Kredite seien zurückgegangen, teilte HSBC mit. Dies habe aber nicht die höheren Kosten ausgleichen können, etwa durch Rückstellungen in Höhe von 440 Mio. Dollar für die Entschädigung von Kunden, denen sogenannte Restschuldversicherungen zu teuer verkauft wurden. Auch eine Sonderbelastung für einen Umbau des Lateinamerika-Geschäfts drückte das Ergebnis.

Konkurrenz noch schlimmer dran

Zum Vorjahr seien die Kosten - ohne Berücksichtigung von Einmaleffekten - um sieben Prozent gestiegen, sagte der neue HSBC-Chef Stuart Gulliver. Allerdings erwischte es andere britische Banken bei den Entschädigungen für überteuerte Restschuldversicherungen deutlich schlimmer. Barclays etwa musste rund eine Milliarde Pfund zurückstellen. Die britische Justiz hatte klar gestellt, dass die Banken übervorteilte Kunden entschädigen müssen.

Noch in dieser Woche will Gulliver eine radikale Neuausrichtung der Bank bekanntgeben. Es wird mit massiven Sparmaßnahmen gerechnet. Auch könnte es sein, dass sich HSBC aus einigen Ländern ganz zurückziehen wird. Derzeit ist die Bank in 87 Ländern aktiv. Auch über den Verkauf des Kreditkartengeschäfts in den USA wird spekuliert.

HSBC-Aktien verloren bis zum Vormittag 1,4 Prozent und damit deutlich stärker als der Gesamtmarkt in London.

Quelle: ntv.de, rts

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