Wirtschaft

Bohrungen in großer Tiefe Halliburton stößt auf Gewinn

Die größte Ölpest in der Geschichte der Vereinigten Staaten hinterlässt im Quartalsbericht von Halliburton nur geringfügige Rückstände. Aus dem Geschäft der vergangenen drei Monaten bleiben dem Bohrspezialisten unterm Strich 480 Mio. US-Dollar.

Für Halliburton arbeiten mehr als 50.000 Menschen - die meisten im Overall, einige aber auch im Anzug.

Für Halliburton arbeiten mehr als 50.000 Menschen - die meisten im Overall, einige aber auch im Anzug.

(Foto: AP)

Der US-Ölkonzern Halliburton hat vor dem Ölbohr-Moratorium im Golf von Mexiko seinen Gewinn fast verdoppelt. Unter dem Strich verdiente der Konzern, der auf der Katastrophen-Plattform "Deepwater Horizon" mit dem britischen Unternehmen BP zusammenarbeitete, im zweiten Quartal 480 Mio. Dollar. Das entspricht einem Gewinnwachstum von 83 Prozent gegenüber dem Wert aus dem vergleichszeitraum des Vorjahres. An der Börse legten die Aktien nach Bekanntgabe der Zahlen deutlich zu.

Für die kommenden Monate äußerte sich das Unternehmen allerdings zurückhaltender: Das Verbot von Tiefseebohrungen in den USA dürfte den Ertrag im Gesamtjahr um fünf bis acht Cent je Aktie drosseln. "Der tragische Unfall, der sich im Golf ereignet hat, und der anschließende Stopp von Tiefseebohrungen wird, wie wir glauben, eine neue Haltung bei der Aufsicht zur Folge und einen deutlichen Einfluss darauf haben, wie in der Tiefsee Öl gefördert wird", teilte das Unternehmen mit.

Halliburton ist verantwortlich für die Zementarbeiten an der lecken Ölquelle. Den Verträgen mit BP zufolge sei Halliburton für mögliche Schäden abgesichert, erklärte das Unternehmen. Seit dem Untergang der "Deepwater Horizon" vom 22. April haben die Halliburton-Aktien insgesamt 17 Prozent an Wert verloren.

Im zweiten Quartal steigerte der Konzern seinen Umsatz um 15,8 Prozent auf 4,4 Mrd. Dollar und damit stärker als erwartet. Die Umsatzrendite liegt bei 17 Prozent. Es habe sich um ein "weißglühendes" Quartal gehandelt, vor allem dank der gut laufenden Geschäfte im Ausland, sagte Analyst Bill Herbert von Simmons Co.

Schon vor dem Unglück im Golf von Mexiko hatte Halliburton auf ein stärkeres Wachstum außerhalb von Nordamerika gesetzt. Zugleich lief zuletzt das Gas-Geschäft in den USA besser. Im Vorfeld befragte Analysten rechnen für das laufende Geschäftsjahr mit einem Gewinn von 1,44 Dollar je Aktie, 2009 waren es noch 1,27 Dollar. Größere Explorations- und Borhvorhaben laufen derzeit unter anderem im Atlantik vor den Küsten Brasiliens, Nigerias und Angolas.

Quelle: ntv.de, rts

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