Wachstum in China Hugo Boss will weiter zulegen
14.03.2012, 10:41 Uhr
Nach dem Rekordergebnis 2011 will Hugo Boss auch in diesem Jahr neue Geschäfte eröffnen und um gut zehn Prozent wachsen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Deutschlands Edelmodehersteller Hugo Boss will 2012 trotz der schwierigen Wirtschaftslage seinen Gewinn weiter steigern. Nach den Rekordergebnissen im Vorjahr sollen mehr als 50 neue Läden den Umsatz ankurbeln – der Edelschneider ist vor allem in China sehr beliebt.
Deutschlands größtes Modehaus Hugo Boss strebt nach dem Rekordjahr 2011 trotz der konjunkturellen Unsicherheiten weitere Zuwächse bei Umsatz und Ergebnis an. "Das Management geht davon aus, die Rekordergebnisse des vergangenen Jahres 2012 weiter zu verbessern", teilte der Konzern aus Metzingen mit. Der Umsatz werde um bis zu zehn Prozent zulegen. Ziel für das laufende Jahr sei zudem, sowohl das Wachstum der Weltwirtschaft als auch der Luxusgüterbranche zu übertreffen.
Dank der ungebrochenen Lust der Kundschaft auf teure Marken hatte der Konzern 2011 mit dem weltweiten Modeverkauf seinen Umsatz um fast 20 Prozent auf 2 Mrd. Euro gesteigert und operativ 469 Mio. Euro verdient, ein Drittel mehr als 2010. Der Nettogewinn stieg um mehr als die Hälfte auf 291 Mio. Euro. Das operative Ergebnis soll in diesem Jahr noch deutlicher als der Umsatz steigen.
Das Wachstum soll aus allen Regionen kommen, vor allem aber aus China, wo die Mode des Edelschneiders besonders stark nachgefragt wird. Hugo Boss will in diesem Jahr mehr als 50 neue Geschäfte eröffnen und bestehende Läden renovieren. Ähnlich wie Gerry Weber oder Tom Tailor setzt Hugo Boss seit einiger Zeit verstärkt auf den eigenen Einzelhandel und erhöht so die Anzahl der selbst kontrollierten Flächen, weil sich dort höhere Margen erzielen lassen.
Aktionäre sollen mehr Dividende bekommen
Am Rekordergebnis sollen die Aktionäre mit einer deutlich höheren Ausschüttung beteiligt werden. Die Dividende steigt je Stammaktie auf 2,88 Euro (2010: 2,02 Euro) und je Vorzugsaktie auf 2,89 Euro (2,03 Euro). Zugleich will Hugo Boss möglichst bald mit einer Umwandlung seiner Vorzugsaktien in stimmberechtigte Stammaktien mehr Anleger anlocken. Das soll die Liquidität der Titel erhöhen und ihnen mehr Gewicht im MDax verleihen, erklärte Finanzchef Mark Langer. An der Börse kommen die Pläne gut an: Die Stammaktien des Bekleidungsherstellers schossen um über zehn Prozent in die Höhe – eine neue Bestmarke.
Die Aktienumwandlung könnte dem Hauptaktionär Permira in die Hände spielen. Er würde am meisten von einer Kurssteigerung profitieren, wenn der Plan aufgeht und die Aktie für Anleger attraktiver wird. Beteiligungsfirmen wie Permira machen ihre Investments in der Regel nach einigen Jahren wieder zu Geld. Derzeit hält Permira 88 Prozent der stimmberechtigten Stammaktien und 42 Prozent der stimmrechtslosen Vorzugsaktien. Bis auf wenige von Hugo Boss selbst gehaltene Aktien befindet sich der Rest in Streubesitz.
Quelle: ntv.de, dpa/rts/DJ