Wirtschaft

"Derzeit alles ganz normal" IWF vertraut Irland

Der IWF glaubt, dass Irland seine angespannte Finanzlage aus eigener Kraft stemmen kann. Die Lage dort sei anders als in Griechenland, sagt Fondschef Strauss-Kahn. Im Notfall stehe der IWF zur Hilfe bereit. Laut Straus-Kahn ist die Lage in Irland anders als in Griechenland.

Dominique Strauss-Kahn

Dominique Strauss-Kahn

(Foto: REUTERS)

Irland kann seine Finanzprobleme nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) auch ohne fremde Hilfe in den Griff bekommen. "Ich denke, Irland kann ganz gut alleine zurechtkommen", sagte IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn am Rande des Asien-Pazifik-Gipfels im japanischen Yokohama.

Bislang sei kein Hilfsersuchen beim IWF eingegangen. Er habe auch keinen Kontakt mit Irland gehabt, sagte Strauss-Kahn. Der IWF stünde zwar bereit, sollte das hoch verschuldete Land Hilfe benötigen. Derzeit laufe aber alles ganz normal. Strauss-Kahn betonte, die Situation in Irland sei anders in Griechenland, das sich Anfang April unter einen Schutzschirm von EU und IWF geflüchtet hatte.

Aus Regierungskreisen in mehreren Euro-Ländern war zuvor verlautet, dass Irland Gespräche mit der EU über Finanzhilfen aufgenommen habe. Die irische Regierung erklärte allerdings, dass sie keinen Antrag auf EU-Nothilfen gestellt habe. Spekulationen über einen irischen Hilfsantrag hatten in der abgelaufenen Woche auch an den Finanzmärkten für Unruhe gesorgt.

An den Märkten war die Befürchtung aufgekommen, dass bei einer Umschuldung oder Umstrukturierung irischer Anleihen auch die privaten Gläubiger zur Kasse gebeten werden, wie es für einen künftigen Krisenmechanismus nach 2013 im Gespräch ist.

2013 laufen die Milliarden-Rettungsschirme der EU für Griechenland und andere Euro-Staaten aus. An deren Stelle soll ein dauerhafter Krisenmechanismus treten, um den Euro zu stabilisieren. Geprüft wird, inwiefern dann private Gläubiger wie Banken und Fonds die Lasten einer Schuldenkrise mittragen können, um den Steuerzahler zu schonen. Damit würde das Risiko für die Käufer von Staatsanleihen steigen, was diese sich durch einen Zinsaufschlag bezahlen lassen dürften.

Quelle: ntv.de, rts

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