Wirtschaft

Warmer Regen aus dem Ausland Industrie blüht auf

Volle Lager bei Thyssenkrupp in Duisburg.

Volle Lager bei Thyssenkrupp in Duisburg.

(Foto: REUTERS)

Sowohl Export- als auch Binnennachfrage zogen in Folge der weltweiten Konjunkturerholung kräftig an, wie aus einer Umfrage des Marktforschungsunternehmens Markit unter rund 500 Unternehmen hervorgeht. Der starke Stellenabbau hielt dennoch an.

Der Markit/BME-Einkaufsmanagerindex stieg auf 52,4 Punkte von 51,0 Zählern im Oktober und erreichte damit den höchsten Stand seit 17 Monaten. Zunächst hatten die Marktforscher einen Anstieg auf lediglich 52,0 Zähler vorhergesagt. Damit blieb das Barometer den zweiten Monat in Folge über der Marke von 50 Punkten, ab der Wachstum signalisiert wird. "Die Wachstumsrate entsprach in etwa wieder dem Niveau von Juni 2008", hieß es.

Die Firmen stellten bereits das fünfte Mal in Folge mehr her als im jeweiligen Vormonat und steigerten ihre Produktion dabei so stark wie zuletzt im September 2007. Damit reagierten die Unternehmen auf die anhaltende Erholung der weltweiten Nachfrage, sagte Markit-Volkswirt Tim Moore. Davon profitierten vor allem die Hersteller von Vorleistungs- und Investitionsgütern.

Mehr Stellen fallen weg

Die Bestellungen aus dem Ausland legten so stark zu wie seit über zwei Jahren nicht mehr. Dank der anziehenden Nachfrage wuchsen auch die Auftragsbestände den zweiten Monat in Folge. Wegen der weiter niedrigen Kapazitätsauslastung strichen die Unternehmen im November aber wieder mehr Stellen. Weitere Entlassungen wurden dank der Kurzarbeit vermieden.

Die deutsche Wirtschaft hatte sich im Frühjahr aus der Rezession gelöst, im Sommer gewann das Wachstum spürbar an Fahrt. Auch für das Schlussquartal wird mit einem Plus gerechnet.

Europa zieht mit

Auch die Industrie in den 16 Euro-Ländern ist weiterhin auf Erholungskurs. Produktion und Neuaufträge schnellten im November so stark in die Höhe wie seit über zwei Jahren nicht mehr. Das geht aus der Markit-Umfrage unter rund 3000 Unternehmen hervor.

Die Daten deuteten darauf hin, dass die Erholung an Fahrt gewinne, wenn auch von einem niedrigen Niveau aus, sagte Markit-Ökonom Rob Dobson. Angeführt werde der Aufschwung weiterhin von Deutschland und Frankreich, die Erholung weite sich jedoch auch auf andere Staaten der Euro-Zone aus - mit Ausnahme Spaniens, wo sich die Rezession weiter vertiefe.

Der Einkaufsmanagerindex stieg auf ein 20-Monats-Hoch von 51,2 Punkten. Nach einem Stand von 50,7 Zählern im Oktober lag der Index damit den zweiten Monat in Folge über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Zunächst hatte Markit einen Anstieg auf 51,0 Punkte vorhergesagt.

Spanien und Griechenland hängen

Die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe legte im November den vierten Monat in Folge zu, angeführt von den Herstellern von Halbfabrikaten und Investitionsgütern. Die Konsumgüterhersteller steigerten ihre Produktion dagegen weniger dynamisch.

Die Neuaufträge stiegen im November etwas schneller als in der ersten Schätzung erwartet und erreichten ein 27-Monats-Hoch. Die kräftigsten Zuwächse wurden dabei in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden verzeichnet. Lediglich Spanien und Griechenland vermeldeten Rückgänge.

Die Auftragsbestände legten erstmals seit März 2008 wieder zu. Dies deutet den Marktforschern zufolge darauf hin, dass sich die aktuelle Kapazität der Hersteller den derzeitigen Produktionsbedürfnissen angenähert hat.

Quelle: ntv.de, rts

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