Wirtschaft

Alpine auch in Deutschland pleite Insolventer Baukonzern reißt Tochter mit

Deutsche Alpine-Tochter kann sich Insolvenz der Konzernmutter nicht entziehen

Deutsche Alpine-Tochter kann sich Insolvenz der Konzernmutter nicht entziehen

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Zusammenbruch des österreichischen Bauriesen Alpine verschont auch die Konzernsparte hierzulande nicht. Nun sind 1500 Arbeitsplätze in Gefahr. Doch noch ist das Aus nicht besiegelt. Bei der angestrebten Sanierung soll nun ein prominenter Insolvenzverwalter helfen.

Nach der gescheiterten Rettung des österreichischen Baukonzerns Alpine ist auch dessen deutsche Tochter zahlungsunfähig. Der Vorstand von Alpine Bau Deutschland habe beim Amtsgericht Landshut ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt, teilte der Konzern mit. Zuvor hatte bereits die österreichische Muttergesellschaft Alpine Bau Insolvenz angemeldet. "Das führte unmittelbar zu einer Illiquidität der Tochtergesellschaft, der Alpine Bau Deutschland AG."

Rund 1500 Mitarbeiter sind von der Pleite der deutschen Tochter des Salzburger Unternehmen betroffen. Allerdings will das Management versuchen, die Firma zu retten und sucht einen "finanzkräftigen Investor", wie es weiter hieß. Begleitet wird die geplante Sanierung von Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz, der sich bereits als Pleitemanager bei der Drogeriemarktkette Schlecker einen Namen gemacht hat.

"Wir haben das klare Ziel, Alpine zu sanieren", sagte der seit April amtierende Deutschland-Chef Frank Jainz. Große Teile der Firma und die damit verbundenen Arbeitsplätze sollten nach Möglichkeit gerettet werden.

Unternehmen an Allianz-Arena und Stuttgart 21 beteiligt

Die Alpine Bau Deutschland AG war unter anderem für den Bau der Münchner Allianz Arena verantwortlich und ist beim Bahnprojekt Stuttgart 21 beteiligt. Sie hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 600 Millionen Euro erwirtschaftet.

Beim österreichischen Konzern ist die Sanierung und Fortführung des Unternehmens das Ziel. Die Alpine Bau GmbH beschäftigt rund 6500 Mitarbeiter, die gesamte Alpine-Gruppe rund 15.000 Personen im In- und Ausland.  Auf Grundlage eines von Restrukturierungsberatern erstellten Konzeptes soll nun versucht werden, einen Teil der Arbeitsplätze zu retten. Der Schaden beläuft sich ersten Schätzungen zufolge auf bis zu 2,6 Mrd. Euro. "Es ist vorstellbar, dass dies die größte Insolvenz der Nachkriegsgeschichte wird", hatte ein Sprecher des Kreditschutzverbandes (KSV) gesagt

Österreichs zweitgrößter Baukonzern Alpine ist vor allem für den Bau seiner Fußballstadien bekannt. Das Unternehmen hat neben der Münchener Allianz Arena auch die österreichischen Europameisterschaftstadien in Innsbruck, Salzburg und Klagenfurt, die polnischen EM-Stadien Danzig und Posen sowie das Nationalstadion in Warschau gebaut. Aber auch im Infrastruktur- und im Hochbau sind die Salzburger aktiv.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa

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