Wirtschaft

Faule Wertpapiere JP Morgan steht vor nächstem Prozess

Es bleibt ungemütlich für JP Morgan.

Es bleibt ungemütlich für JP Morgan.

(Foto: Reuters)

Die US-Großbank JP Morgan kommt nicht aus der Krise. Die Sünden der Vergangenheit lassen die Bank nicht los. Erst vergangene Woche war eine Strafe von fast einer Milliarde Dollar verhängt worden. Nun droht dem Geldhaus ein Zivilprozess wegen Gesetzesverstößen bei Wertpapierverkäufen.

JP Morgan Chase
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Der US-Investmentbank JP Morgan Chase droht neues Ungemach. Nach einer immens hohen Strafzahlung wegen des Handelsdebakels um den "Wal von London" muss sich das Geldhaus jetzt möglicherweise mit einer zivilrechtlichen Klage des US-Justizministeriums auseinandersetzen. In dem Prozess würde es laut eines Insiders um den Umgang der Investmentbanker mit hypothekenbesicherten Wertpapieren vor der Finanzkrise gehen.

Generalstaatsanwalt Eric Holder dürfte eventuell schon am heutigen Dienstag den Beginn von rechtlichen Schritten gegen JP Morgan ankündigen, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Noch scheuten die Bundesstaatsanwälte davor zurück, auch strafrechtlich gegen das Finanzinstitut vorzugehen und wägten die Vor- und Nachteile.

JP Morgan und das Justizministerium hatten Gespräche über einen Vergleich abgebrochen. Auch hier war es um die früheren Verkäufe von hypothekenbesicherten Wertpapieren durch JP Morgan gegangen. Beide Seiten konnten sich laut Kreisen nicht auf die Höhe einer potenziellen Strafzahlung einigen.

Zivilgesetze gebrochen?

Der Schritt des Justizministeriums markiert einen weiteren herben Rückschlag für die Investmentbank. Vergangene Woche musste sie bereits eine Strafe von 920 Millionen US-Dollar durch vier Aufsichtsbehörden hinnehmen. Der Grund: Die Bank hatte ihre Kontrollen vernachlässigt, wodurch das 6,2 Milliarden Dollar teure Handelsdebakel um den "Wal von London" erst möglich wurde.

Der jetzt im Zentrum stehende Hypothekenskandal geht auf den Verkauf von Wertpapieren durch die Bank in den Jahren von 2005 bis 2007 zurück. Das Justizministerium teilte der JP Morgan im Mai mit, dass ihrer Meinung nach Zivilgesetze im Zusammenhang mit den Wertpapierangeboten gebrochen wurden.

Man reagiere durchaus auf die straf- und zivilrechtlichen Ermittlungen des US-Staatsanwalts aus dem östlichen Bezirk Kaliforniens, hatte das Wertpapierhaus damals verlauten lassen. Im August hatte Staatsanwalt Holder im "Wall Street Journal" signalisiert, dass eine Anzahl bereits lange währender Ermittlungen gegen große Finanzinstitutionen bald abgeschlossen würde.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ

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