Kein Vertrauen, miese Stimmung Japan in der Krisenspirale
10.12.2010, 06:49 UhrSchwache Konjunkturdaten, steigende Arbeitslosigkeit und eine schwächelnde Industrieproduktion: Die Zeichen in Japan deuten auf ein Erlahmen der eh nur zögerlichen Erholung. Nun verhagelt der anhaltend starke Yen und die wegbrechende Binnennachfrage den Managern die Stimmung.

Japans Wirtschaft im Dilemma: Konjunkturdaten mau, Stimmung sinkt, Vertrauen in die Wirtschaft auch.
(Foto: REUTERS)
Die Stimmung unter japanischen Großunternehmen ist so schlecht wie seit mehr als einem Jahr nicht mehr. Neben dem starken Yen hat den Managern auch die schwächere Binnennachfrage nach Auslaufen staatlicher Kaufanreize die Laune verdorben. Nach einer Umfrage des Finanzministeriums und des Kabinettsbüros sank der dabei ermittelte Vertrauensindex für das Schlussquartal 2010 erstmals seit drei Quartalen in den negativen Bereich, und zwar von plus 7,1 auf minus 5,0. Das ist der schlechteste Wert seit dem zweiten Quartal des vergangenen Jahres.
Einige Ökonomen in Tokio sehen darin ein weiteres Anzeichen dafür, dass die wirtschaftliche Erholung des Landes langsam erlahmt. Ein Grund für den Pessimismus ist der starke Yen, der Japans wichtige Exporte zu einer Zeit verteuert, da die Auslandsnachfrage nachlässt. Besonders schlecht gestimmt sind Japans große Autobauer, die darunter leiden, dass die Inlandsnachfrage nach dem Auslaufen staatlicher Kaufanreize für umweltfreundliche Autos im September nachlässt.
Die Umfragewerte reihen sich ein in eine ganze Serie schwacher Konjunkturdaten für Japan, von steigender Arbeitslosigkeit bis zu den Daten zur Industrieproduktion und Maschinenaufträgen.
Quelle: ntv.de, dpa