China-Börsengang in Frankfurt Joyou steckt zurück
23.03.2010, 10:29 UhrDas Klima für die anstehenden Börsenpremieren in Deutschland scheint bereits im Vorfeld nicht mehr ganz so freundlich wie zu Wochenbeginn bei Kabel Deutschland. Der chinesische Küchen- und Bad-Armaturenhersteller Joyou hängt vorsichtshalber die Latte ein bisschen tiefer.
Der chinesische Küchen- und Bad-Armaturenhersteller Joyou macht bei seinem geplanten Börsengang in Deutschland Abstriche. Die bis zu 8,05 Mio. Aktien werden in einer Preisspanne von 12,50 bis 17,00 Euro angeboten, teilte das Unternehmen mit. Damit hätte der Börsengang ein Volumen zwischen 101 und 137 Mio. Euro. Joyou hatte ursprünglich mit einer Summe von bis zu 190 Mio. Euro gerechnet. Die Aktien können noch bis Freitag gezeichnet werden, die Erstnotiz ist für den kommenden Dienstag (30. März) geplant.
Kabel Deutschland (KDG) war am Montag der größte Börsengang in Deutschland seit zwei Jahren geglückt. Das macht den nun folgenden Kandidaten Mut. Allerdings wurden die KDG-Aktien nahe dem unteren Ende der Zeichnungsspanne zugeteilt. Vor Joyou wollen noch das Modeunternehmen Tom Tailor und der Chemikalienhändler Brenntag den Sprung an die Börse schaffen.
Joyou will mit dem Geld aus dem Börsengang seine Expansion finanzieren. Unter anderem sollen für 35 Mio. Euro ein Armaturenhersteller gekauft und die eigene Produktion für 30 Mio. Euro erweitert werden. Joyou kann in der Preisspanne mit Einnahmen von 87,5 Mio. bis 119 Mio. Euro aus einer Kapitalerhöhung um sieben Millionen Aktien rechnen. Die Altaktionäre wollen maximal 1,05 Mio. Papiere für eine Mehrzuteilung bereitstellen.
Das Unternehmen, das eigens für den Börsengang eine deutsche AG gegründet hat, kooperiert mit dem deutschen Armaturenhersteller Grohe. Dessen Eigentümer, der US-Finanzinvestor TPG, hält auch zehn Prozent an Joyou. Begleitet wird der Börsengang von der australischen Bank Macquarie und der CICC aus Hongkong sowie von der WestLB und der DZ Bank.
Quelle: ntv.de, rts