Wirtschaft

Dividende für 2009 gekürzt Keine Euphorie bei Puma

(Foto: dpa)

Der Sportausrüster Puma hält trotz der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika in diesem Jahr den Ball flach. "Wir müssen weiterhin von einem zurückhaltenden Verbraucherverhalten ausgehen", gab sich Firmenchef Jochen Zeitz gewohnt zurückhaltend. Viele Analysten rechnen damit, dass die WM als größtes Sportereignis der Welt der Branche kräftige Impulse geben und sie aus der Wirtschaftskrise führen wird.

Der Umsatz soll 2010 ohne Währungseffekte mindestens das Niveau von 2009 erreichen, als die Erlöse um knapp vier Prozent auf 2,5 Milliarden Euro fielen, sagte Zeitz. Spürbare Effekte der WM in Südafrika werde es erst ab Mai geben. Bei der WM werden sieben Teams in Trikots mit dem Raubkatzen-Logo auflaufen, darunter Weltmeister Italien sowie mehrere afrikanische Mannschaften wie Ghana, die Elfenbeinküste, Kamerun und Algerien.

An der Börse stiegen Puma-Aktien in einem freundlichen Gesamtmarkt. Zeitweise hatten sie deutlich nachgegeben, was Händler unter anderem mit der um 95 Cent auf 1,80 Euro je Aktie gekürzten Dividende für vergangenes Jahr erklärt hatten.

Besserung noch nicht in Sicht

Der Nettogewinn fiel im vergangenen Jahr unerwartet stark auf 128 (2008: 233) Millionen Euro. Hauptgrund dafür waren Sonderlasten für Sparmaßnahmen, die sich auf 128 Millionen Euro summierten. 2010 sei nicht mehr mit neuen Initiativen zu rechnen, sagte Zeitz. Dadurch könne der Gewinn trotz höherer Werbekosten zur WM um mindestens 100 Millionen Euro zulegen. 2011 seien weitere Umsatz- und Ergebnisverbesserungen drin, sollte sich die Erholung der Wirtschaft fortsetzen.

Zeitz sieht für den Branchendritten nach US-Marktführer Nike und dem Lokalrivalen Adidas in den nächsten Jahren ein Einsparpotenzial von zusammen 180 Millionen Euro. Die jährliche Kostenbasis könne danach um 70 bis 80 Millionen Euro niedriger sein, präzisierte er frühere Angaben. Puma hat vier Prozent seiner Geschäfte, die unrentabel waren, geschlossen und überprüft seine operativen Strukturen. Die Tochter des französischen Luxusgüter-Konzerns PPR hat zudem über 400 Stellen abgebaut und weltweit noch rund 9650 Mitarbeiter.

Im vierten Quartal bremste die Konsumflaute Puma erneut kräftig aus, Besserung ist noch nicht in Sicht: Der Umsatz fiel währungsbereinigt um zehn Prozent auf 489,5 Millionen Euro. Der Überschuss verdoppelte sich zwar auf 16,2 Millionen Euro, Branchenkenner hatten aber mit 23 Millionen gerechnet. Die Rohertragsmarge stieg um vier Punkte auf 51 Prozent, nachdem die Lagerbestände im Jahresverlauf um fast ein Fünftel reduziert wurden. Rabatte hatten immer wieder die Marge gedrückt. 2010 soll eine ähnliche Marge erreicht werden.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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