Wirtschaft

Gewinnabführung an den Bund KfW-Chef beklagt sich

Ulrich Schröder

Ulrich Schröder

(Foto: picture alliance / dpa)

Ulrich Schröder legt sich mit der Bundesregierung an. Die seiner staatliche Förderbank KfW aufgezwungene Gewinnabführung treibt ihn um. Laut Schröder droht dadurch eine Verteuerung der KfW-Förderkredite für Unternehmen und Verbraucher.

Die staatliche Förderbank KfW übt scharfe Kritik an der von der Bundesregierung beschlossenen Gewinnabführung an den Bundeshaushalt. "Ich bedaure diese Entscheidung und halte sie im Sinne einer erfolgreichen Förderung für nicht zielführend", sagte KfW-Chef Ulrich Schröder der "Rheinischen Post".

Das KfW-Geschäftsmodell habe sich in über 60 Jahren bewährt. Es beruhe darauf, dass die KfW in starken Jahren Kapital sammle, um in schlechteren Jahren ihren Förderauftrag weiter erfüllen zu können, ohne auf Staatshilfe zurückgreifen zu müssen. "Gewinn in guten Zeiten auszuschütten hieße, dieses Prinzip aufzugeben und in schlechten Zeiten auf Gelder des Bundeshaushalts angewiesen zu sein. Das halte ich für sehr bedenklich", sagte Schröder weiter.

Der Griff der Bundesregierung in die Kasse der KfW könne indirekt auch die KfW-Förderkredite für Unternehmen und Verbraucher verteuern, warnte der Bankchef. "Wir haben die Spielräume in der Zinsverbilligung maximal ausgenutzt. In Zukunft werden wir uns überlegen müssen, ob wir wirklich noch auf das niedrigstmögliche Zinsniveau gehen können oder lieber einen Rest als ausschüttungsfähigen Gewinn einbehalten."

SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier hatte ebenfalls gesagt, dass die KfW das Geld benötige, um kleinere und mittlere Unternehmen mitzufinanzieren.

Quelle: ntv.de, rts

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