Wirtschaft

Kampagne zur Euro-Rettung Konzernchefs werden aktiv

Die Industrie verliert offenbar das Vertrauen in die heilende Kraft der Politik in der Euro-Schuldenkrise und will deshalb Schützenhilfe leisten. Mit einer großen Zeitungsanzeige wollen deutsche und französische Konzernchefs kommende Woche selbst für Vertrauen in den Euro und eine Fortsetzung des Währungsbündnisses werben.

Gerhard Cromme gehört zu den Koordinatoren auf der deutschen Seite.

Gerhard Cromme gehört zu den Koordinatoren auf der deutschen Seite.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Deutsche und französische Unternehmen wollen mit einem gemeinsamen Appell an die Politik für den Euro stark machen. "Ein Scheitern des Euro wäre ein fataler Rückschritt für Europa", heißt es in einem Papier aus den Reihen des Unterstützerkreises. Ein entsprechender Bericht des "Handelsblatts" wird damit bestätigt.

Die gemeinsame Erklärung, die am kommenden Dienstag (21. Juni) als Anzeige in mehreren deutschen und französischen Tageszeitungen erscheinen solle, werde von 48 deutschen und französischen Unternehmen getragen. Die Unterzeichner wollten ein Zeichen für den Euro setzen, hieß es.

Koordinatoren auf deutscher Seite seien ThyssenKrupp-Aufsichtsratschef Gerhard Cromme, Michael Diekmann (Allianz) und Tilman Todenhöfer (Bosch). Die an der Erklärung beteiligten Unternehmer trügen Verantwortung für über fünf Millionen Beschäftigte und insgesamt 1,5 Billionen Euro Umsatz. Seit der Euro-Einführung sei die internationale Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen deutlich gestiegen und es seien fast neun Millionen neue Arbeitsplätze in der Eurozone entstanden.

In der EU wird derzeit um ein neues Hilfspaket für das hoch verschuldete Griechenland gerungen. Wie es hieß, ist das Plädoyer für den Euro das Ergebnis mehrerer Treffen deutscher und französischer Unternehmer auf Initiative der französischen Unternehmervereinigung Cercle de l'Ìndustrie und des deutsch-französischen Unternehmertreffens in Evian.

Um Krisen in Zukunft zu verhindern, plädierten die Unterstützer für eine engere Koordination der Wirtschafts- und Haushaltspolitik zwischen den Mitgliedsstaaten, solide Staatsfinanzen, transparente Strukturen, faire Wettbewerbsbedingungen und strikte Stabilitätsregeln. Bei deren Missachtung müssten Sanktionen frühzeitig und effektiv greifen, hieß es.

Quelle: ntv.de, dpa

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