Wirtschaft

Insolvenzverwalter greift Steinbrück an Kritik am Quelle-Hickhack

Der Arcandor-Insolvenzverwalter hat das Hin und Her der Bundesregierung beim insolventen Versandhändler Quelle kritisiert. Noch ist über den Antrag des insolventen Versandhändler Quelle nicht entschieden.

In der Hand der Politik: Die Zukunft des Versandhändlers Quelle.

In der Hand der Politik: Die Zukunft des Versandhändlers Quelle.

(Foto: AP)

Äußerungen wie die des Bundesfinanzministeriums seien "in der Sache nicht hilfreich", sagte Hans-Gerd Jauch, Beauftragter des vorläufigen Insolvenzverwalters Klaus Hubert Görg. Gleichzeitig zeigte er sich zuversichtlich, dass der beantragte Massekredit für Quelle in Höhe von 50 Mio. Euro bis Dienstag genehmigt werde. Der Bürgschaftsausschuss haben den Massekredit "bereits in Brüssel notifiziert".

Die Aussagen von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück zur Ablehnung der Bürgschaft nannte Jauch "sehr kontraproduktiv". Da sich die Bürgschaft als nicht machbar herausgestellt habe, sei der Insolvenzverwalter mit der Bitte um einen Massekredit in die Ausschusssitzung gegangen.

Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg verteidigte die mögliche Staatshilfe für Quelle. Gegenüber dem "Tagesspiegel" (Freitagausgabe) nannte er einen Massekredit ein "spezifisches Instrument in der Insolvenz".

Anders als bei einer Bürgschaft flössen die staatlichen Mittel auf jeden Fall wieder aus der Insolvenzmasse zurück. Das Instrument diene der geordneten Gestaltung des Insolvenzverfahrens. Es handele sich dabei nicht schon um eine dauerhafte Rettung eines Unternehmens. Den Vorwurf, er verfolge mit der Zusage an die fränkische Arcandor-Tochter Quelle regionale Interessen, wies Guttenberg zurück.

Verhandlungskreisen zufolge ist über den beantragten Massekredit für den insolventen Versandhändler Quelle noch nicht entschieden. Von der Arcandor-Tochter seien ergänzende Nacharbeiten zum Antrag gefordert worden. Diese würden nun sehr kurzfristig in schriftlicher Form erfolgen.

"Dies ist keine unmöglich zu bewältigende Hürde", so ein Verhandlungsteilnehmer am Donnerstag. Sofern die geforderten Nachbesserungen erfolgten, sei "ein grundsätzliches Okay" vom Bund zu erwarten. Anschließend müsse die Europäische Union in der kommenden Woche dem Kredit zustimmen.

Quelle: ntv.de, mmo/AFP/dj/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen