Wirtschaft

Stellenabbau trotz Kündigungsverbot Mercedes streicht 1000 Stellen

Abfindungen sollen den Abschied vom Stern erleichtern.

Abfindungen sollen den Abschied vom Stern erleichtern.

(Foto: AP)

Trotz Rückkehr in die schwarzen Zahlen will der Autobauer Daimler die Belegschaft der Kernmarke Mercedes-Benz abermals zurückstutzen. Die Beschäftigtenzahl solle in den deutschen Werken um 1000 auf rund 44.000 sinken, sagte ein Konzern-Sprecher. Beschäftigten im Alter bis zu 50 Jahren in Deutschland biete das Unternehmen bis März 2010 verschiedene Ausstiegsmöglichkeiten an. Dazu zählten neben Abfindungen auch unbezahlte Auszeiten und Teilzeit. Über die finanziellen Details machte Daimler keine Angaben. Mit der Situation vertraute Personen sagten, für den Stellenabbau könne ein dreistelliger Millionenbetrag fällig werden.

Daimler-Chef Dieter Zetsche hatte zuletzt angekündigt, die Beschäftigtenzahl werde im kommenden Jahr "nennenswert" sinken. Betriebsbedingte Kündigungen sind in Deutschland jedoch bis Ende 2011 ausgeschlossen. Ende September beschäftigte der zweitgrößte deutsche Industriekonzern noch knapp 257.000 Mitarbeiter, 18.000 weniger als ein Jahr zuvor. In Deutschland schrumpfte die Beschäftigtenzahl im gleichen Zeitraum um 5200 auf 163.500.

Streichkonzert seit Jahren

Bei Mercedes-Benz Pkw und in der Konzernverwaltung hatte Daimler bereits in den vergangenen Jahren gut 14.000 Stellen gestrichen. Bei den wegen der Absatzkrise nicht ausgelasteten Auslands-Töchtern von Daimler Trucks in Japan und Nordamerika wurden zuletzt ebenfalls mehrere Tausend Arbeitsplätze abgebaut. Wegen des Kündigungsschutzes in Deutschland hat sich Daimler bislang vor allem von befristet Beschäftigten getrennt, Altersteilzeitverträge abgeschlossen, Stellen nicht wieder besetzt und vereinzelt Mitarbeitern den Abgang mit Abfindungen versüßt.

Wegen der schleppenden Fahrzeugverkäufe waren Ende September noch gut 27.000 Mitarbeiter in den deutschen Pkw- und Lkw-Werken in Kurzarbeit, für 89.000 Mitarbeiter gilt bis Mitte 2010 eine Arbeitszeitverkürzung um 8,75 Prozent mit entsprechenden Lohneinbußen. Die gekürzten Arbeitszeiten sind Teil eines konzernweiten Sparprogramms aus dem Frühjahr. Bis Ende dieses Jahres sollen damit mehr als vier Milliarden Euro eingespart werden, die Fortsetzung des Sparkurses im kommenden Jahr ist erklärtes Ziel. Ein großer Teil der Einsparungen resultiert aus gesunkenen Personalausgaben.

Quelle: ntv.de, rts

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