Aufblasbare Pneu-Preise Michelin sieht Spielraum
30.07.2010, 11:25 UhrJeder Pkw hat vier Räder: Mit den jüngsten Verkaufserfolgen der Autobauer rauschen auch die Reifenhersteller in den Aufschwung. Der französischen Conti-Rivalen Michelin folgt den Deutschen zurück in die schwarzen Zahlen.

Hightech aus Kautschuk und Rohölderivaten: Reifenhersteller balancieren zwischen Rollwiderstand und Haftung.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Der Aufschwung am Reifenmarkt hat dem französischen Conti-Rivalen Michelin den Weg zurück in die Gewinnzone eröffnet. Der Nettogewinn kletterte in der ersten Jahreshälfte auf 503 Mio. Euro. Ein Jahr zuvor hatten die Franzosen einen Verlust von 119 Mio. Euro hinnehmen müssen. Der Umsatz wuchs um 17 Prozent auf 8,35 Mrd. Euro, teilte Michelin am Firmensitz in Clermont-Ferrand mit.
Vor diesem Hintergrund startet das Unternehmen optimistisch in die zweite Jahreshälfte. Bei Michelin rechnet man weiter mit einer Markterholung. Für das Gesamtjahr werde eine operative Marge von knapp neun Prozent angepeilt.
Gekoppelt an Öl und Kautschuk
Zwar seien die Rohstoffkosten derzeit relativ hoch, hieß es. Weitere Steigerungen kann das Unternehmen nicht ausschließen. Allerdings sieht Michelin in dieser Frage noch Spielraum, die steigenden Einkaufskosten durch eigene Preiserhöhungen abzufedern und damit etwaige Mehrbelastungen wie bisher an die Kunden weiterzureichen.
Im zweiten Halbjahr sollen die Preise für Ersatzreifen in Europa erneut um drei Prozent steigen. Für 2010 bestätigte der Konzern sein Ziel eines mindestens zweistelligen Umsatzwachstums.
Im Erstausrüstergeschäft liegt Nordamerika mit einem Wachstum von 71 Prozent an erster Stelle. Bei den Ersatzreifen entwickelten sich die Märkte in Brasilien, Argentinien und Kolumbien besonders gut.
Der Markt für Lastwagenreifen ist in Südamerika um 53 Prozent gewachsen. Das liege unter anderem an neuen staatlichen Hilfen für den Kauf von Lastwagen in Brasilien. Michelin baut derzeit seine Reifenproduktionen in Brasilien, China, Indien und Russland aus. Der Konzern beschäftigt mehr als 117.000 Mitarbeiter und ist mit gut 17 Prozent Marktanteil Weltmarktführer.
Am Vortag hatte Continental aus Hannover bereits einen deutlich gestiegenen Umsatz im ersten Halbjahr bekannt gegeben. Die Erlöse stiegen bei den Deutschen um 40 Prozent auf 12,7 Mrd. Euro, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag bei 1,011 Mrd. Euro.
Quelle: ntv.de, dpa