IWF "sehr erfreut" Moskau kauft Schuldscheine
28.05.2009, 12:41 UhrRussland will als erstes Land Schuldscheine des Internationalen Währungsfonds (IWF) kaufen, um die Institution mit mehr finanziellen Mitteln auszustatten. Bis zu zehn Mrd. Dollar will Moskau in die neuen IWF-Papiere investieren.
Russlands Ministerpräsident Wladimir Putin habe ihn von dem Vorhaben der russischen Regierung informiert, erklärte IWF-Direktor Dominique Strauss-Kahn am Mittwoch in Washington.
Er sei "sehr erfreut" über die Pläne Russlands. Der Schritt stehe im Einklang mit dem Beschluss der G-20-Staaten beim Weltfinanzgipfel in London, den IWF im Kampf gegen die weltweite Wirtschaftskrise mit mehr Mitteln auszustatten. Er habe die notwendigen Schritte eingeleitet, um die Schuldverschreibungen "so schnell wie möglich" ausgeben zu können, teilte Strauss-Kahn mit.
Die Finanzinstitution arbeitet an der erstmaligen Ausgabe eigener Schuldverschreibungen, besonders die aufsteigenden Wirtschaftsnationen wie Russland, Brasilien, Indien oder China gelten als mögliche Käufer. Offen sind offenbar noch Bedingungen wie der Zinssatz der Papiere oder die Regelungen für ihre Rückzahlung.
Russlands Staatschef Dmitri Medwedew hatte zuvor erklärt, die Investition in die IWF-Papiere solle dazu beitragen, die Auswirkungen der globalen Finanzkrise abzumildern und die am härtesten unter den Folgen leidenden Länder zu unterstützen. Der IWF überwacht als UN-Sonderorganisation das internationale Währungssystem; gerät einer der 185 Mitgliedstaaten in Zahlungsschwierigkeiten, kann er beim IWF finanzielle Hilfe beantragen.
Infolge der Finanzkrise hatten mehrere Länder den IWF um Hilfe gebeten. Um der Finanzinstitution dabei mehr Handlungsspielraum zu verschaffen, hatten die wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G-20) auf ihrem Gipfel im April in London beschlossen, den IWF mit zusätzlichen Mitteln in Höhe von 500 Mrd. US-US-Dollar zu stärken.
Quelle: ntv.de, afp