Coba-Vorstandsgehälter Müller bleibt bei Forderung
07.01.2010, 10:39 UhrDer Aufsichtsratschef der Commerzbank, Klaus-Peter Müller, hat seine gescheiterten Pläne für höhere Vorstandsgehälter bei der staatlich gestützten Bank verteidigt. "Ich verstehe, dass das für manche auf den ersten Blick widersprüchlich wirken mag", erklärte Müller den Mitarbeitern in einem Commerzbank-internen Interview. Die Vergütung für Vorstände müsse im Vergleich zu anderen deutschen Instituten jedoch wettbewerbsfähig sein. "Man muss kein intimer Kenner der Materie sein, um zu wissen, dass Bankvorstände im Allgemeinen mehr verdienen als unsere derzeit", erklärte er.
Müller, der auch Vorsitzender der Regierungskommission für gute Unternehmensführung (Corporate Governance) ist, hatte eine Anhebung der Fixgehälter für Commerzbank-Vorstände auf 750.000 Euro von derzeit 500.000 Euro gefordert. Jedoch war er mit diesem Plan bei der Bundesregierung gescheitert, die über den Banken-Rettungsfonds SoFFin 25 Prozent plus eine Aktie an der Commerzbank hält.
Gewinne erst im kommenden Jahr
Wie bereits für 2008 und 2009 erhalten die Top-Manager nun auch in diesem Jahr 500.000 Euro. Diese Grenze gilt, wenn die Bank erneut nicht in der Lage ist, für die stille Einlage des Bundes Zinsen zu bezahlen. Nach früheren Angaben rechnet die Commerzbank erst ab 2011 wieder mit Gewinnen, womit auch die stille Einlage verzinst werden dürfte.
Im Dezember 2008 hatte das zweitgrößte deutsche Geldhaus, das vom Staat eine Kapitalspritze von 18,2 Milliarden Euro bekommen hatte, ein neues Vergütungssystem für die Vorstände eingeführt. Ziel dieses Modells sei nicht, die Gesamtbezüge zu erhöhen, betonte Müller. Vielmehr sähe das neue System deutlich geringere variable Bezüge vor.
Die Top-Banker sollen ab 2010 nur noch eine Prämie bekommen, wenn sich ihre Geschäfte mittelfristig auszahlen. Zudem gehen Bonus-Ansprüche verloren, wenn Ziele nicht erreicht werden. Vor allem im Investmentbanking, in dem in den vergangenen Jahren nach Ansicht von Kritikern teils überzogene Boni gezahlt wurden, soll sich das Gehalt künftig stärker an langfristig erzielten Ergebnissen ausrichten.
Quelle: ntv.de, wne/rts