Wirtschaft

Katastrophen-Rechnung Munich Re sieht rot

Der weltgrößte Rückversicherer rechnet vor allem wegen des verheerenden Erdbebens in Japan für das erste Quartal mit einem deutlichen Verlust. Die Schäden aus Naturkatastrophen dürften sich auf annähernd drei Milliarden Euro belaufen. Das ist ein Vielfaches dessen, was in einem durchschnittlichen ersten Quartal zusammenkommt.

Zu viele Katastrophen. Von Bombard sieht rot.

Zu viele Katastrophen. Von Bombard sieht rot.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Münchener Rück erwartet nach dem verheerenden Erdbeben in Japan im ersten Quartal einen Verlust. "Durch die Schäden aus Naturkatastrophen wird das Ergebnis für das erste Quartal deutlich negativ ausfallen", sagte Firmenchef Nikolaus von Bomhard auf der Hauptversammlung des Unternehmens. Insgesamt erwartet der Rückversicherer in den ersten drei Monaten Belastungen von 2,7 Mrd. Euro aus Naturkatastrophen.

"Dies ist gut das 14-fache dessen, was wir im Durchschnitt in einem ersten Quartal für solche Schäden aufwenden müssen", sagte von Bomhard. Der größte Teil entfällt dabei mit 1,5 Mrd. Euro auf das Beben in Japan und den anschließenden Tsunami - weitere 1,1 Mrd. Euro auf das Erdbeben in Neuseeland sowie Überschwemmungen und Stürme in Australien.

Die Münchener Rück hatte nach dem Beben bereits ihre Gewinnprognose von 2,4 Mrd. Euro für 2011 zurückgezogen und ihr Aktienrückkaufprogramm ausgesetzt. Eine neue konkrete Gewinnprognose für das laufende Jahr wagte der Konzern noch nicht. Von Bomhard stellte den Aktionären lediglich einen Gewinn in Aussicht. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen 2,43 Mrd. Euro verdient. Die Anteilseigner sollen eine Dividende von 6,25 Euro je Aktie erhalten.

Nach den schweren Naturkatastrophen im ersten Quartal erwartet die Münchener Rück, im laufenden Jahr Preissteigerungen durchsetzen zu können. Zu den Vertragserneuerungen ab Anfang April lägen zwar noch keine Zahlen vor, da der Konzern in Japan die bestehenden Konditionen bei einigen Kunden verlängert habe. "Jedenfalls erwarten wir spartenübergreifend im laufenden Jahr Preissteigerungen", sagte von Bomhard.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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