Neue Handelsplattform in den USA Nasdaq plant "Brutkasten"
06.03.2013, 17:53 Uhr
Wer Geld braucht, muss nicht unbedingt gleich an die Börse: Die Nasdaq versucht, auf den Zug aufzuspringen.
(Foto: picture alliance / dpa)
In den USA können sich Unternehmer vielleicht schon bald über eine neue, ergiebige Geldquelle freuen: Der Börsenbetreiber Nasdaq will mit einem Spezialanbieter Beteiligungen zwischen Firmen und Geldgebern vermitteln. Das Rezept ist erprobt, es hat bereits Facebook und Linkedin zum Erfolg verholfen.
Die US-Technologiebörse Nasdaq und der private Marktplatz Sharespost wollen gemeinsam eine Handelsplattform für nicht börsennotierte Unternehmen in den USA einrichten.
Die Plattform werde ihren Sitz in San Francisco haben und im Laufe des Jahres ihren Betrieb aufnehmen, abhängig von der Zustimmung der Regulierungsbehörden, teilten die Unternehmen mit. Geführt werde sie von Sharespost-Gründer Greg Bogger, Nasdaq sei Mehrheitseigentümer. Weitere Details wurden nicht genannt.
Zuletzt hatte ein neues Gesetz es leichter gemacht, Anteilsscheine von nicht börsennotierten Unternehmen zu handeln. Nun können derartige Firmen 2000 Aktionäre haben, bisher war deren Zahl auf maximal 500 beschränkt. Die neue Regelung zielt darauf ab, kleinen und mittelständischen Unternehmen neue Finanzierungsquellen zu erschließen.
Ein "Brutkasten" für Unternehmen
In den USA ist der außerbörsliche Beteiligungsmarkt eine vergleichsweise junge Erscheinung. Er schließt eine Lücke zwischen Anschubfinanzierungen während der Unternehmensgründung und dem mit zahlreichen Berichtspflichten verbundenen Börsengang. Die gezielte Förderung solcher Finanzierungsformen ist Bestandteil grundlegender Reformen, mit der Washington die US-Unternehmenslandschaft zu stärken versucht.
Sharespost wurde 2009 gegründet. Die Plattform selbst beschreibt sich als "intelligentes, globales Netzwerk, das Unternehmen, Investoren, Anteilseigner und Anleger in Optionsscheinen zusammenbringt". Sharepost verspricht, auf die Bedürfnisse der Unternehmer nach privater Kontrolle einzugehen und ihre Wünsche mit den Interessen der Investoren nach Transparenz und Liquidität in Einklang zu bringen.
Die Online-Handelsplattform erlebte dank Technologie-Neulingen wie Facebook oder Linkedin einen raschen Aufschwung - diese Aktien wurden bei Sharespost vor dem Börsengang gehandelt. Zuletzt war das Unternehmen aber ins Visier der US-Börsenaufsicht SEC geraten.
Quelle: ntv.de, mmo/rts