Nyse-Übernahme geplant Nasdaq spuckt in die Suppe
15.03.2011, 08:35 Uhr
Die US-Flagge ist hier allgegenwärtig: Blick in den Handelssaal der New York Stock Exchange.
(Foto: picture alliance / dpa)
Störfeuer aus den USA könnte die Fusionspläne der Deutschen Börse gründlich durcheinanderbringen: Medienberichten zufolge steht die Technologiebörse Nasdaq kurz davor, ein eigenes Angebot für Nyse Euronext vorzulegen.
Die US-Technologiebörse Nasdaq will Medienberichten zufolge die Fusion der New Yorker Börse Nyse Euronext mit der Deutschen Börse verhindern. Noch heute wolle die Nasdaq gemeinsam mit der in Atlanta ansässigen Intercontinental Exchange (ICE) ein Übernahmeangebot für Nyse Euronext vorlegen, berichtete der Fernsehsender CNBC. Die ICE ist auf den elektronischen Handel mit Optionen und Terminkontrakten vor allem für Rohstoffe und Energieprodukte spezialisiert.
Das "Wall Street Journal" berichtete, die Nasdaq-OMX-Gruppe berate mit mehreren Banken über diesen Schritt, der zu einer Verschuldung von fünf Milliarden US-Dollar (3,6 Milliarden Euro) führen werde. In den vergangenen Wochen hatte es bereits Gerüchte gegeben, die Börse von Chicago könne gemeinsam mit der Nasdaq eine Übernahme des New Yorker Handelsplatzes anstreben. In den USA hatte sich Kritik an der geplanten Fusion von Nyse Euronext mit Deutscher Börse geregt, da die Deutschen die Mehrheit an dem Unternehmen halten sollen.
Nyse Euronext und Deutsche Börse hatten ihre Fusion im Februar verkündet. Sie soll eigentlich bis Ende des Jahres abgeschlossen werden. Aus den beiden Unternehmen würde der weltweit größte Börsenbetreiber entstehen.
Den Plänen zufolge werden die beiden Konzerne unter dem Dach einer neu gegründeten niederländischen Gesellschaft zusammengeführt. An dieser sollen den Angaben zufolge die Deutschen mit 60 Prozent und die US-Börse mit 40 Prozent beteiligt sein. Der Zusammenschluss soll den Unternehmen 300 Millionen Euro sparen.
Quelle: ntv.de, AFP