Freie Bahn für Deutsche Börse Nasdaq zieht bei Nyse zurück
16.05.2011, 13:29 UhrPaukenschlag an der Wall Street: Im Ringen um eine Übernahme der traditionsreichen New Yorker Aktienbörse Nyse zieht die Nasdaq ihre Offerte überraschend zurück. Wegen Wettbewerbsbedenken hätte der Börsenbetreiber keine Freigabe für eine inneramerikanischen Fusion erhalten. Damit steht einer Übernahme durch die Deutsche Börse an dieser Stelle nichts mehr im Weg.
Die Rivalen der Deutschen Börse im Übernahmepoker um die New Yorker Nyse Euronext haben das Feld geräumt. Nasdaq OMX und ICE kündigten an, den Betreiber der Wall Street nicht mehr übernehmen zu wollen. Die Aktie der Deutschen Börse zog daraufhin um rund vier Prozent an.
"Wir haben uns dazu entschlossen, unser Angebot zurückzuziehen, nachdem deutlich wurde, dass wir keine Genehmigung der Regulierungsbehörden bekommen würden", sagte Nasdaq-Chef Robert Greifeld.
Die Nasdaq hatte mit ihrem feindlichen Übernahmeangebot die Fusionsbestrebungen von Deutscher Börse und Nyse torpediert. Bereits früh waren aber Bedenken aufgekommen, dass die Wettbewerbs- und Finanzaufsichtsbehörden Einspruch einlegen könnten. Mit der Kombination von Nasdaq und Nyse wäre ein dominierender Börsenbetreiber in den Vereinigten Staaten entstanden.
Attacken erfolglos
Die Nyse hatte sich wiederholt gegen ein Zusammengehen mit der Nasdaq ausgesprochen und zu ihrem Wunschpartner Deutsche Börse gehalten. Bereits im Februar hatten beide Unternehmen ihr transatlantisches Bündnis vereinbart. Gemeinsam zimmern die beiden Unternehmen die weltgrößte Börse mit Standorten in New York, Frankfurt und anderen europäischen Städten. Bis zum Ende des Jahres soll die Fusion über die Bühne gehen.
Die Deutsche Börse wollte die Entwicklung nicht kommentieren. Vorstandschef Reto Francioni hatte bei der Hauptversammlung des Frankfurter Dax-Konzerns am Donnerstag auf die Frage nach Konsequenzen aus einem möglichen Platzen der Fusionspläne gesagt: "Wir sind überzeugt, dass wir die breite Zustimmung gewinnen werden."
Quelle: ntv.de, nne/dpa/rts