Wirtschaft

Reißleine bei Kurssprüngen Neue Börsenregeln für USA

In USA wird ebenso wie in Europa unter Hochdruck über eine stärkere Regulierung der Finanzmärkte diskutiert. Die US-Börsenaufsicht SEC beschließt als Reaktion auf den dramatischen Kurssturz des New Yorker Aktienmarktes Anfang Mai neue Regeln für US-Börsen.

Das Hauptquartier der SEC in Washington.

Das Hauptquartier der SEC in Washington.

(Foto: REUTERS)

Die US-Börsenaufsicht SEC reagiert mit Einschränkungen für den Wertpapierhandel auf den drastischen Kursrutsch des US-Leitindex Dow Jones 6. Mai. Einem SEC-Vorschlag zufolge soll künftig ein Kurssicherungssystem greifen, wenn sich ein im S&P notierter Einzelwert im freien Fall befindet.

Der Handel mit der Aktie werde gestoppt, wenn diese innerhalb von fünf Minuten mehr als zehn Prozent falle. Noch muss die Aufsichtsbehörde diese neuen Regeln bewilligen. Anfang Mai war der Dow um zeitweise 1000 Punkte abgestürzt und hatte Märkte weltweit verunsichert. Die US-Behörden stehen unter Druck, rasch Maßnahmen einzuleiten, um eine Wiederholung der Turbulenzen zu verhindern.

Diese automatische Abschaltfunktion soll vorerst mit einem Pilotprogramm bis 10. Dezember getestet werden; danach entscheiden Behörden und Börsen, ob die Regeln angepasst und noch auf weitere Aktien ausgedehnt werden sollen. Die Aufsichtsbehörde gibt nun allen Beteiligten zehn Tage Zeit, die Maßnahme zu prüfen und zu kommentieren - anschließend startet die Pilotphase.

Marktvolatilität reduzieren

"Wir glauben weiterhin, dass der Kurssturz von unterschiedlichen und einander widersprechenden Regeln der diversen Börsen verschärft worden ist", sagte SEC-Chefin Mary Schapiro. "Deshalb ist es wichtig, dass alle Börsen sich schnell einig geworden sind, allgemein geltende Schwellen einzubauen, die sich notfalls aktivieren." Sie sei davon überzeugt, dass die nun vorgesehene Maßnahme die Marktvolatilität bedeutend reduzieren werde, erklärte Schapiro.

Der SEC-Vorschlag bezieht sich bisher lediglich auf Einzelwerte. Die SEC prüft aber auch noch einige andere Maßnahmen und ermittelt weiterhin wegen der genauen Ursachen des "Flash Crashs".

Mit den Einschränkungen nähert sich die Wall Street den Bedingungen der europäischen Märkte an. Kurssicherungssysteme an der London Stock Exchange basieren beispielsweise auf Liquidität und Volatilität einzelner Werte.

Quelle: ntv.de, rts

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