Konkurrenz-Manager kommen Neue Vorstände für Conti
09.10.2009, 10:38 Uhr
Verziehen sich bald die dunklen Wolken über Continental?
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Mit zwei Managern von Konkurrenzunternehmen wird Continental wohl seinen Vorstand komplettieren. Damit wächst die Hoffnung, dass der Konzern endlich zur Ruhe kommt.
Der Autozulieferer Continental will Kreisen zufolge bei seiner nächsten Aufsichtsratssitzung am 19. Oktober zwei neue Vorstände berufen. Als neuer Finanzchef werde wohl der vom Stuttgarter Rivalen Behr kommende Wolfgang Schäfer berufen werden, sagten mehrere mit der Situation vertraute Personen. Für die kriselnde Antriebsstrang-Technik-Sparte (Powertrain) soll Ronald Pirtle vom US-Konzern Delphi kommen. Damit wäre die neue Conti-Führung komplett. Zuvor hatten mehrere Zeitungen bereits von der bevorstehenden Berufung der beiden Manager berichtet. Conti lehnte eine Stellungnahme ab.
Conti hatte sich nach einem Jahr Streit mit Großaktionär Schaeffler vor einigen Wochen auf einen neuen Aufsichtsratsvorsitzenden - Linde-Chef Wolfgang Reitzle - geeinigt. Unter den neuen Managern hofft das Unternehmen zur Ruhe zu kommen. Die ist nach Einschätzung beider Unternehmen nötig für die geplante Kapitalerhöhung, mit der Conti seinen rund zehn Milliarden Euro schweren Schuldenberg teilweise abtragen will. Die beiden Zulieferer müssen zudem die Herausforderungen der weltweit kriselnden Automärkte meistern, und wollen aus zwei unterschiedlichen Firmen zusammen den nach Bosch zweitgrößten Autozulieferer der Welt aufbauen.
Verlust von Aufträgen durch Führungschaos
Conti und die 2008 feindlich bei dem hannoverschen Konzern eingestiegene Schaeffler-Gruppe hatten sich über die Besetzung von Spitzenposten gestritten. Schaeffler hatte Conti-Chef Karl-Thomas Neumann aus dem Amt gedrängt und stattdessen seinen eigenen Manager Elmar Degenhart an der Spitze des Conti-Managements installiert. Kunden hatten negativ auf das Führungschaos reagiert und Kreisen zufolge Aufträge abgezogen.
Schäfer ist seit 2001 Geschäftsführer und Finanzchef beim Stuttgarter Klimatechnik- und Motorkühlungs-Spezialisten Behr und war zuvor unter anderem bei Bosch tätig. Pirtle ist seit gut einem Jahr Powertrain-Chef des erst vor wenigen Tagen aus der Insolvenz entlassenen US-Zulieferers Delphi.
Quelle: ntv.de, mme/dpa