Schlechte Zahlen, gute Kurse Nvidia in roten Zahlen
13.08.2010, 07:00 UhrSell on good news, buy on bad news: Der Computerboom kommt bei Nvidia noch nicht an. Da viele der neuen Rechner mit integrierter Grafik arbeiten, klettert der Umsatz des Kartenspezialisten nur leicht. Nvidia sitzt zudem auf vollen Lagern. Das heißt höhere Kosten und wieder dicke Verluste.

Grafikkarten nur noch etwas für Spielespezialisten? Immer mehr Computerhersteller setzen auf integrierte Grafikchips.
(Foto: REUTERS)
Der Grafikkarten-Spezialist Nvidia ist nach einem starken Jahresauftakt im zweiten Geschäftsquartal (1. August) wieder tief in die roten Zahlen gestürzt. Unterm Strich verlor das Unternehmen 141 Mio. Dollar (110 Mio. Euro). Selbst im krisengezeichneten Vorjahreszeitraum hatte das Minus lediglich bei 105 Mio. Dollar gelegen.
Nvidia wurde ein schleppend laufendes Geschäft in Europa und Asien zum Verhängnis, wie das Unternehmen berichtete. Die Kunden griffen vermehrt zu billigen Grafikkarten oder Computern mit integrierter Grafik. Der Umsatz lag mit 811 Mio. Dollar um magere 5 Prozent über dem des Vorjahres. Wegen des Booms zu Jahresbeginn quellen nun die Lager über - Nvidia muss die teure Hardware abschreiben.
Aktien ziehen an
Das Unternehmen hatte bereits vor dem Rückschlag gewarnt. Bis dahin hatte es so ausgesehen, als ob der Aufschwung in der Computerbranche auch Nvidia zu neuen Höhen führt. Der Konzern hatte nach roten Zahlen im Krisenjahr 2009 im ersten Quartal wieder ordentliche Gewinne geschrieben und wollte den guten Lauf eigentlich fortsetzen. Nvidia prognostizierte für das laufende Quartal eine überraschend hohe Gewinnmarge, die Umsatzprognose blieb jedoch hinter den Analystenerwartungen zurück.
Die Aktien kletterten im nachbörslichen Handel um rund 6 Prozent. Die Titel hatten zuvor rund 15 Prozent an Wert verloren, nachdem das Unternehmen im vergangenen Monat seine Geschäftsprognosen gesenkt hatte.
Quelle: ntv.de, dpa/rts