Wirtschaft

US-Arbeitslosenquote über 10 Prozent Obama prüft zusätzliche Hilfen

Obama nennt die jüngsten Arbeitslosenzahlen ernüchternd.

Obama nennt die jüngsten Arbeitslosenzahlen ernüchternd.

(Foto: REUTERS)

US-Präsident Barack Obama will die auf über zehn Prozent gestiegene Arbeitslosenquote mit weiteren Konjunkturmaßnahmen bekämpfen. Seine Regierung prüfe Investitionen in die Infrastruktur und eine Steuersenkung für Unternehmen, sagte US-Präsident Barack Obama. "Ich kann ihnen versprechen, dass ich nicht lockerlassen werde bis alle Amerikaner, die Arbeit finden wollen, Arbeit gefunden haben und alle Amerikaner genug verdienen, um ihre Familien zu versorgen und ihr Geschäft am Laufen zu halten", sagte er.

Die schärfste Rezession seit 70 Jahren hat die Arbeitslosenquote im Oktober erstmals seit mehr als 26 Jahren über die Marke von zehn Prozent steigen lassen, obwohl die Wirtschaft zuletzt an Schwung gewonnen hat. Seit Beginn der Rezession vor knapp zwei Jahren sind damit 7,3 Mio. Jobs verloren gegangen. Mittlerweile legt die Arbeitslosigkeit seit fast zwei Jahren ununterbrochen zu.

Innovative Ideen gesucht

Obama nannte die Arbeitslosenzahlen ernüchternd. Der Anstieg unterstreiche die wirtschaftlichen Herausforderungen, die vor der Regierung lägen. Zugleich verwies er darauf, dass er gerade eine Erweiterung der Arbeitslosenunterstützung als auch der Steuervergünstigungen für Käufer von Eigenheimen erweitert habe. Dennoch stellt sich die Regierung auf einen weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit ein. "Die Quote geht eher noch hoch, bevor sie wieder runter geht", sagte Obamas Sprecher Robert Gibbs. Die Präsidentin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, forderte den Kongress auf, innovative Ideen im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit zu entwickeln.

Wie das Arbeitsministerium weiter mitteilte, fielen allein im Oktober 190.000 Jobs weg, 15.000 mehr als von Experten erwartet. Damit hat der Stellenabbau aber erneut an Schärfe verloren: Zum Höhepunkt der Krise im Januar war etwa fast eine dreiviertel Mio. Arbeitsplätze verloren gegangen, im September waren es noch 219.000. Im Oktober erreichte die Quote nun 10,2 Prozent, nach 9,8 Prozent im September.

Enger Spielraum

Obama hat dem Arbeitsmarkt höchste Priorität eingeräumt. Sein finanzieller Spielraum ist aber wegen des Rekorddefizits im Haushalt stark begrenzt. Die ansteigende Arbeitslosigkeit könnte zudem zum Problem für die Demokraten bei den nächsten Kongresswahlen im kommenden Jahr werden. Erst vor wenigen Tagen setzten sich die Republikaner im Rennen um zwei Gouverneursposten durch. Im Wahlkampf gehörte der Arbeitsmarkt zu den wichtigsten Themen.

Die US-Wirtschaft war im Sommerquartal aufs Jahr hochgerechnet um 3,5 Prozent gewachsen und dürfte damit die Rezession hinter sich gelassen haben. Anders als in Deutschland legt in den USA aber ein Forschungsinstitut den Beginn und das Ende einer Schrumpfungsperiode fest, häufig mit monatelanger Verspätung. Als ein wichtiges Kriterium dabei gilt neben dem Wirtschaftswachstum die Lage am Arbeitsmarkt.

Quelle: ntv.de, rts

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