Wirtschaft

Anleger schwer enttäuscht Oracle leidet unter Umsatzflaute

Oracle-Zentrale in Redwood Shores/Kalifornien.

Oracle-Zentrale in Redwood Shores/Kalifornien.

(Foto: picture alliance / dpa)

Oracle stagniert: Dem SAP-Rivale gelingt es im abgelaufenen Geschäftsquartal nicht, seinen Umsatz zu steigern. Gewinnmäßig geht es allerdings bergauf - Grund sind Einsparungen. Die Anleger sind nicht begeistert. Nachbörslich geht der Oracle-Kurs kräftig nach unten.

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Der SAP-Rivale Oracle schafft es einfach nicht, sein Geschäft wieder in Schwung zu bringen. Der Umsatz stagnierte im vierten Geschäftsquartal (März bis Mai) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei 11 Milliarden Dollar. Dabei war der vom Milliardär Larry Ellison gelenkte Konzern früher rasant gewachsen. Jedoch erweist sich schon seit einiger Zeit das zugekaufte Geschäft mit leistungsstarken Firmenrechnern als Klotz am Bein. Auch im Gesamtjahr kam Oracle nicht vom Fleck.

Dank Kosteneinsparungen gelang es Oracle allerdings, seinen Gewinn im Schlussquartal um 10 Prozent auf unterm Strich 3,8 Milliarden Dollar zu steigern, wie das Unternehmen am Sitz im kalifornischen Redwood Shores mitteilte. Das reichte allerdings nicht, um die Anleger zu überzeugen. Die Aktie fiel nachbörslich um mehr als 7 Prozent.

Dabei überschüttete Oracle seine Anteilseigner mit Geschenken: Das Management will eigene Aktien für weitere bis zu 12 Milliarden Dollar zurückkaufen und verdoppelte die Dividende.

Oracle und SAP sind sich spinne feind. Der deutsche Konzern ist Weltmarktführer für Unternehmenssoftware. Damit regeln Firmen etwa die Buchhaltung oder die Kundenverwaltung. Oracle ist führend bei Datenbanken. Durch Zukäufe ist das US-Unternehmen aber immer mehr in das angestammte Feld von SAP vorgestoßen. Das hat die Fronten verhärtet.

Holpriger Start ins Hardware-Geschäft

Oracle schlägt sich mit dem Wandel auf dem IT-Markt herum. Der Konzern, der vor allem für seine von Regierungen und Unternehmen genutzten Datenbanken bekannt ist, ist mit lizenzbasierter festinstallierter Software groß geworden. Allerdings macht der Wandel hin zu webbasierter Software auch vor Firmensoftware nicht Halt.

Diese so genannten Cloud-Dienste wachsen nicht zuletzt deswegen so stark, weil sie billiger sind als umfangreiche Software-Installationen vor Ort. Dementsprechend bietet auch Oracle mittlerweile Online-Versionen seiner Software aus der Cloud an. Doch der Software-Gigant tut sich schwer mit der Umstellung und hat lange mit dem Einstieg in das zukunftsträchtige Cloud-Geschäft gezögert.

Doch nicht nur der unaufhaltsame Wandel von klassischen Software-Anwendungen hin zum Could-Computing macht Oracle das Leben schwer. Auch der Einstieg ins Hardware-Geschäft läuft nicht so, wie es sich der Software-Gigant beim Kauf von Sun Microsystems im Jahr 2010 vorstellt hatte. Seit Monaten schon geht es mit den Hardware-Umsätzen bergab. Das vierte Quartal war da keine Ausnahme: Um 13 Prozent gaben die Hardware-Erlöse nach. In den beiden Vorquartalen waren die Hardware-Umsätze bereits um jeweils 23 Prozent eingebrochen.

Diesen Negativtrend will Oracle im laufenden Geschäftsjahr nun endlich umkehren. Doch dieses Versprechen hatte Oracle bereits schon einmal gegeben und dann nicht einhalten können.

Quelle: ntv.de, dpa/DJ

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