Thyssen-Partner mit roten Zahlen Outokumpu streicht Stellen
01.02.2012, 13:28 Uhr
Outokumpu-Zentrale in Espoo.
(Foto: dpa)
Der Edelstahl-Hersteller Outokumpu geht mit hohen Verlusten in die frisch besiegelte Partnerschaft mit ThyssenKrupp. Nach der Übernahme der ThyssenKrupp-Edelstahlsparte wollen die Finnen weltweit 1500 Stellen streichen. Besonders stark soll es Deutschland treffen.
Der finnische Konzern Outokumpu will nach der Übernahme der ThyssenKrupp-Edelstahlsparte Inoxum weltweit 1500 Stellen streichen. In Deutschland seien rund 850 Arbeitsplätze betroffen, teilte der Edelstahl-Hersteller bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ThyssenKrupp in Düsseldorf mit. Der Abbau der Arbeitsplätze sei bis zu Jahr 2016 vorgesehen.
In Deutschland sei neben der bis Ende kommenden Jahres geplanten Schließung des Schmelzbetriebs in Krefeld bis Ende 2016 auch das Aus für den Schmelzbetrieb in Bochum bereits anvisiert. Dort arbeiten derzeit rund 850 Menschen, 400 in Krefeld und 450 in Bochum.
Outokumpu kündigte aber an, das aktuelle Investitionsprogramm in Höhe von 240 Millionen Euro für die verbleibenden Aktivitäten am Standort Krefeld fortführen zu wollen. Ziel dabei sei es, Krefeld zum europäischen Kompetenzzentrum unter anderem für kaltgewalzte Stähle auszubauen. Investitionen von weiteren 90 Millionen Euro seien an anderen Standorten in Deutschland geplant.
Rote Zahlen
Die Finnen gehen mit hohen Verlusten in die frisch vereinbarte Partnerschaft. Wie das Unternehmen in Espoo bei Helsinki mitteilte, brachte das vierte Quartal des letzten Jahres ein Minus von 118 Millionen Euro nach 135 Millionen Euro Verlust in den direkt vorausgegangenen drei Monaten. Über das gesamte Jahr verzeichnete Outokumpu einen Nettoverlust von 186 Millionen Euro, nach einem Minus von 124 Millionen Euro ein Jahr zuvor.
Outokumpu übernimmt von ThyssenKrupp die Edelstahl-Tochter Inoxum und wollen einen neuen Weltmarktführer im Edelstahlbereich mit rund 18 000 Mitarbeitern und mehr als zehn Milliarden Euro Umsatz schmieden. ThyssenKrupp soll als Großaktionär an Outokumpu beteiligt werden.
Betriebsbedingte Kündigungen sind bis Ende 2015 an den deutschen Inoxum-Produktionsstandorten ausgeschlossen. Außerdem wurde vereinbart, bis zu 600 Inoxum-Mitarbeitern in Deutschland Arbeitsplätze bei ThyssenKrupp anzubieten.
Outokumpu-Chef Mika Seitovirta erklärte, auch zum Jahresabschluss seien die Geschäftsergebnisse wegen "begrenzter Nachfrage auf dem Markt" unbefriedigend geblieben. Das Unternehmen schreibt seit 2008 rote Zahlen.
Quelle: ntv.de, dpa