Bis zu 14.000 Euro pro Quadratmeter Paris knackt Preisrekord
25.11.2010, 12:13 UhrIn den europäischen Metropolen werden Wohnungen, Büros und Gewerbeflächen immer teurer. Allein in der französischen Hauptstadt ziehen die Preise für Altbauten im niedrig zweistelligen Bereich an. Experten sehen beunruhigende Zusammenhänge.

Blick über Paris: Im Vordergrund dominieren die bekannten altbauten, im Hintergrund glänzen die Fassaden des Bürostandorts "La Defense".
(Foto: Reuters)
Der Immobilienmarkt der französischen Hauptstadt Paris schwingt von einem historischen Preisrekord zum anderen. Für den dominierenden Altbaumarkt der europäischen Kapitale weist die Statistik nun einen durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 7030 Euro aus. Die jährliche Steigerung belaufe sich auf 10,6 Prozent, hieß es in der jüngsten Quartalsbilanz der Pariser Notarkammer. Für den Innenstadtbereich ohne die umliegenden Gemeinden kommen die Notare sogar auf einen aufs Jahr hochgerechneten Preisanstieg von knapp 14 Prozent.
Der Markt hat damit den drei Monate zuvor aufgestellten historischen Rekordpreis von 6680 Euro weit hinter sich gelassen. Bei dem Preis handelt es sich um einen Mittelwert - in einigen stärker nachgefragten Vierteln liegt der Preis etwa doppelt so hoch.
Geld strömt in die Märkte
Als Ursache für die Preisexplosion gilt unter anderem eine gestiegene Nachfrage nach Wohnraum. Die Immobilienpreise in Paris haben sich mittlerweile denen der besonders teuren Metropole London angeglichen. Das Berliner Preisniveau für mittlere Wohnlagen liegt dagegen noch gut die Hälfte unter dem Pariser, steigt inzwischen aber auch deutlich.
Daneben verweisen Beobachter auch auf die Unsicherheit an den Aktienmärkten und das historisch niedrige Zinsniveau. Vor diesem Hintergrund fließt reichlich Kapital in die Immobilienmärkte. Wohnungen in Metropolen wie London, Paris oder Berlin gelten mittelfristig als vergleichsweise sichere Geldanlage.
Kritiker sehen den starken Preisanstieg jedoch mit großer Sorge. Ein Umfeld aus niedrigen Zinsen, Inflationsfurcht und leicht verfügbarem Kapital gilt als beste Voraussetzung für die Ausbildung einer Preisblase. Eine solche Entwicklung hatte auch die extremen Preisanstiege am US-Häusermarkt begünstigt, die schließlich in die schlimmsten Erschütterungen an den Finanzmärkten seit Jahrzehnten gemündet waren.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa