Wirtschaft

Schmiergeld bei GlaxoSmithKlein? Peking nimmt Pharma-Manager in Haft

Der Pharmakonzern soll durch Bestechungsgelder die Verschreibung seiner Medikamente vorangetrieben haben.

Der Pharmakonzern soll durch Bestechungsgelder die Verschreibung seiner Medikamente vorangetrieben haben.

(Foto: REUTERS)

Gegenwind für GlaxoSmithKlein: Der westliche Pharmariese sieht sich in China mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Angestellte sollen chinesische Partner durch Bargeld und lukrative Nebenleistungen bestochen haben. Die Volksrepublik sucht fieberhaft nach Beweisen.

Der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline soll in China hohe Millionensummen gezahlt haben, um Ärzte und Behörden zu bestechen. Die Volksrepublik wirft dem Konzern vor, seit 2007 insgesamt 3 Mrd. Yuan, umgerechnet gut 374 Mio. Euro, an Reisegesellschaften überwiesen zu haben, teilte das chinesische Ministerium für die öffentliche Sicherheit mit. Vier hochrangige Manager des Konzerns seien festgenommen worden, sagte Gao Feng, Leiter der Ermittlungen.

Der Londoner Konzern steht im Verdacht, Ärzten, Krankenhäusern, Regierungsvertretern und Stiftungen hohe Summen in bar und lukrative Nebenleistungen gezahlt zu haben, damit diese Medikamente des Unternehmens verschreiben. Glaxo soll dabei mit Reisebüros zusammengearbeitet haben.

Die Briten leugnen Bestechung

Vergangene Woche hatten die Briten mitgeteilt, dass eigene Untersuchungen keine Hinweise auf Bestechung erbracht hätten. Den chinesischen Behörden sagte das Unternehmen volle Kooperationsbereitschaft zu. Eine offizielle Stellungnahme des Unternehmens lag zu Wochenbeginn allerdings nicht vor.

Das Thema Bestechung kam offenbar durch einen Informanten ans Tageslicht, der die Konzernleitung eingeschaltet haben soll. Das chinesische Vertriebspersonal von Glaxo soll demnach bis 2010 Ärzte und andere Vertreter der Gesundheitsbranche außer mit Geld offenbar auch mit hohen Redehonoraren, teuren Dinners und Exklusivtrips versorgt haben.

Der Konzern führte daraufhin eine interne Revision durch. Glaxo hatte danach schon betont, dass es keine Anzeichen für Korruption und Bestechungsgelder in China gebe.

Quelle: ntv.de, DJ

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