Die Deutsche Post trennt sich von Verlustbringern bei ihren Paketdiensten in Europa. Nach dem innerbritischen Paketgeschäft will der Bonner Logistikkonzern nun auch sein Paketdienst innerhalb Frankreichs abgeben.

Der Verkauf solle noch im ersten Quartal über die Bühne gehen, sagte ein Sprecher am Mittwoch. Ein entsprechendes Angebot des Finanzinvestors Caravelle für die Aktivitäten mit rund 3400 Mitarbeitern liege vor. Verkaufspläne für Paketdienste in anderen europäischen Ländern gebe es aber nicht, betonte der Sprecher.

In Großbritannien und Frankreich hatte sich die Post in den Inlandsmärkten wegen des dort herrschenden harten Wettbewerbs nicht durchsetzen können. Erst am Dienstag hatte die Post bekannt gegeben, dass das britische Home Delivery Network das Paketgeschäft auf den britischen Inseln übernehme. Auf den britischen Inseln ist der Bonner Konzern auch im Logistik- und Briefgeschäft tätig und beschäftigt dort insgesamt mehr als 50.000 Mitarbeiter.

Mit den Verkäufen konzentriert sich die Post wieder auf ihr profitables Kerngeschäft. Ex-Post-Chef Klaus Zumwinkel hatte dem ehemaligen Staatsmonopolisten einen Kurs der massiven Expansion im Ausland mit zahlreichen Zukäufen verordnet. Er formte damit einen weltweit aktiven Logistik-Konzern, der mit Unternehmen wie UPS, FedEx und TNT konkurriert. Doch kam es wiederholt zu Rückschlägen bei der Integration der übernommenen Firmen oder der Expansion aus eigener Kraft in Auslandsmärkten.

So hatte sich die Post nach herben Verlusten etwa aus dem Expressgeschäft innerhalb der USA zurückgezogen. Auch in Frankreich hatte es immer wieder Probleme gegeben. Zumwinkels Nachfolger Frank Appel setzt dagegen auf organisches Wachstum und will die einzelnen Einheiten des Riesen-Konzerns besser verzahnen.