Wirtschaft

Rettungsanker Max Bahr Praktiker im Überlebenskampf

Max Bahr soll auch in Süddeutschland stärker vertreten sein.

Max Bahr soll auch in Süddeutschland stärker vertreten sein.

(Foto: dpa)

Max Bahr soll es richten: Die Baumarktkette Praktiker will mit Hilfe ihrer Tochter aus den roten Zahlen kommen. Zwei Drittel der Märkte sollen unter der Marke Max Bahr laufen. Dazu müssen 125 Baumärkte umgerüstet werden.

Der stark angeschlagene Baumarktkonzern Praktiker will seine Tochter Max Bahr zum Rettungsanker machen. Zwei Drittel der Baumärkte in Deutschland sollen künftig nicht mehr unter der Hauptmarke, sondern von der profitablen norddeutschen Tochter betrieben werden, wie das SDax-Unternehmen mitteilte.

Mit der bis Ende kommenden Jahres geplanten Umrüstung von 125 Baumärkten soll die Zahl der Praktiker-Filialen auf maximal 100 schrumpfen, während Max Bahr mit künftig 200 Märkten auch in Süddeutschland bekanntwerden will.

Der Konzern nannte damit erstmals genaue Zahlen zu der angekündigten Umstellung. Zudem sollen 24 unrentable Praktiker-Filialen mit Auslaufen der Mietverträge bis Ende 2016 geschlossen werden. Die ausländischen Praktiker-Märkte hat der Konzern auf den Prüfstand gestellt.

Während die 2006 erworbene Hamburger Kette Max Bahr mit Serviceversprechen zahlungskräftigere Kunden anlockt, sollen die verbliebenen Praktiker-Märkte noch aggressiver mit niedrigen Preisen werben. "Max Bahr ist eine Stütze des gesamten Konzerns, hat in den letzten Jahren durchgängig solide Gewinne erzielt und bis zuletzt Marktanteile gewonnen", erklärte der neue Konzernchef Kay Hafner.

Der Manager hatte Mitte Mai überraschend den eigentlich zur Konzernsanierung angetretenen Vorstandschef Thomas Fox abgelöst und dessen . Die nun zur Sanierung benötigten 235 Millionen Euro will sich Praktiker mit einer Kapitalerhöhung und neuen Schulden besorgen.

Praktiker hatte sich mit seinen "20 Prozent auf alles"-Aktionen in eine Sackgasse manövriert. Sie kurbelten zwar den Umsatz an, brachten aber keinen Gewinn. Als die Baumarktkette die Rabatte abschaffte, brach das Geschäft ein. Im vergangenen Jahr schrieb der Konzern bei 3,2 Milliarden Euro Umsatz mehr als eine halbe Milliarde Euro Verlust - den größten Fehlbetrag seit dem Börsengang 2005.

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen