Wirtschaft

Hickhack um Massekredit Quelle muss nachbessern

Über den Antrag eines Massekredits für den insolventen Versandhändler Quelle ist Verhandlungskreisen zufolge noch nicht entschieden. Von der Arcandor-Tochter seien ergänzende Nacharbeiten zum Antrag gefordert worden. Diese würden nun sehr kurzfristig in schriftlicher Form erfolgen.

Noch ist der Kredit nicht durch.

Noch ist der Kredit nicht durch.

(Foto: AP)

"Dies ist keine unmöglich zu bewältigende Hürde", so ein Verhandlungsteilnehmer. Sofern die geforderten Nachbesserungen erfolgten, sei "ein grundsätzliches Okay" vom Bund zu erwarten. Anschließend müsse die Europäische Union in der kommenden Woche dem Kredit zustimmen.

Die bayerische Staatsregierung bleibt dabei, dass die grundsätzliche Einigung auf den rettenden Massekredit für das insolvente Versandhaus steht. "Es steht fest, dass wir einen Massekredit von 50 Mio. Euro ins Werk setzen", sagte Bayerns Finanzminister Georg Fahrenschon dem Bayerischen Rundfunk. "Aus meiner Sicht kann nichts schiefgehen."

Verstimmter Minister

Zugleich räumte der CSU-Politiker aber ein, dass zwar der von den Ländern Bayern und Sachsen zugesagte Anteil an dem Kredit definitiv stehe, aber die Bundesministerien in Berlin sich noch klarwerden müssten, "wie sie ihren Teil - die zweiten 25 Mio. Euro - organisieren".

Die Arbeiten im Bürgschaftsausschuss von Bund und Ländern hätten am Vortag einen positiven Abschluss genommen, sagte Fahrenschon. Er rechne damit, dass auch die Schlussarbeiten in Kürze abgeschlossen würden. "Die Geschäftsführung von Quelle ist in Kenntnis gesetzt, dass ab Dienstag die Quelle über das Geld verfügen kann."

Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) zeigte sich derweil verstimmt über die deutlich skeptischeren Äußerungen aus Berlin zu der Quelle-Rettung: "Ich kann nur sagen, ich bedaure diese Irritationen sehr, die hier ständig kommen: Dass die positive Grundsatzentscheidung - ganz entgegen dem, was wir wissen - hier offensichtlich noch mal infrage gestellt worden ist." In Berliner Regierungskreisen hatte es am Vortag geheißen, es gebe noch keine endgültige Einigung. Quelle müsse den Antrag noch einmal überarbeiten, die Sicherheiten seien zu gering.

Quelle: ntv.de, wne/DJ/dpa

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