Wirtschaft

Offene Rechnungen in Griechenland Roche stoppt Medikamente

Staatliche Krankenhäuser in Griechenland haben angeblich nur gut ein Drittel der Rechnungen beglichen.

Staatliche Krankenhäuser in Griechenland haben angeblich nur gut ein Drittel der Rechnungen beglichen.

(Foto: REUTERS)

Der Schweizer Pharmakonzern Roche liefert an einige staatliche Krankenhäuser in Griechenland keine Medikamente mehr. Die staatlichen Einrichtungen hätten ihre Rechnungen zum Teil seit vier Jahren nicht mehr beglichen, sagt eine Sprecherin.

Der Schweizer Pharmakonzern Roche hat Arzneilieferungen an einige staatliche Krankenhäuser in Griechenland wegen ausbleibender Bezahlung gestoppt. Eine Roche-Sprecherin bestätigte einen entsprechenden Bericht des "Wall Street Journal". Es gebe Krankenhäuser, die ihre Rechnungen zum Teil seit drei bis vier Jahren nicht mehr beglichen hätten, wird Konzernchef Severin Schwan zitiert.

In Griechenland habe Roche stattdessen die Lieferung an Apotheken ausgeweitet, da diese bessere Zahler seien, sagte Schwan. Somit müssten Patienten von staatlichen Krankenhäusern ihre Rezepte in diesen Apotheken einlösen lassen. Auch für Spanien erwäge der Konzern solche Maßnahmen. Finanzprobleme gebe es ferner mit Italien und Portugal. Hintergründe seien die schwierige Finanzlage dieser Länder.

Zwei von drei Rechnungen offen

Die Zeitung berichtet unter Berufung auf die Vereinigung griechischer Pharmaunternehmen, dass die staatlichen Krankenhäuser des Landes zum 30. Juni dieses Jahres nur 37 Prozent ihre gelieferten Medikamente hätten bezahlen können.

Ende Juni war bekannt geworden, dass die Pharmaunternehmen als Bezahlung für Arzneilieferungen griechische Staatsanleihen annehmen mussten. Damit bezahlten ebenfalls vor allem staatliche Krankenhäuser ihre Rechnungen, wie die «NZZ am Sonntag» damals berichtete. Schätzungen gehen davon aus, dass die Hälfte als Verlust bewertet werden muss, da die Anleihen ständig an Wert verlieren.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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