Kostspieliger Umbau Rote Zahlen bei Wacker
27.01.2010, 09:48 UhrDie Kosten für den Konzernumbau haben den bayerischen Spezialchemiehersteller Wacker Chemie im vergangenen Jahr in die Verlustzone geführt. Der Fehlbetrag habe sich nach vorläufigen Zahlen auf rund 80 Millionen Euro belaufen, teilte das Unternehmen mit. Im Jahr zuvor hatte Wacker Chemie noch 438 Millionen Euro verdient.
Der Umsatz sei vor allem durch die schwachen Halbleitermärkte, für die der Konzern hochreines Silizium und Siliziumscheiben (Wafer) liefert, um 14 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro gesunken. Den Verlust führte Wacker vor allem auf Sonderausgaben von insgesamt 340 Millionen Euro zurück. Dazu zählen die Kosten für den Ausstieg aus dem Solar-Gemeinschaftsunternehmen mit der Mainzer Schott, Abschreibungen im Zuge der Zusammenlegung von Produktionsstandorten und Abfindungsangebote für Mitarbeiter. Zudem musste das MDax-Unternehmen Löcher in seiner Pensionskasse stopfen.
Das Schlussquartal 2009 stimmte Konzernchef Rudolf Staudigl aber bereits wieder zuversichtlich. Der Aufwärtstrend bei der Nachfrage halte an, hieß es. Der Gesamtumsatz habe mit 935 Millionen Euro allerdings weiter unter dem des Vorjahresquartals von 999 Millionen Euro gelegen. Das operative Ergebnis (Ebitda) habe 90 (Vorjahresquartal: 119) Millionen Euro betragen.
"Wenn sich die gegenwärtige konjunkturelle Erholung weiter fortsetzt, hat Wacker gute Chancen, im laufenden Geschäftsjahr sowohl den Konzernumsatz als auch das Ergebnis wieder deutlich zu steigern", erklärte Staudigl.
Quelle: ntv.de, rts