Britische Post ohne Staat Royal Mail goes private
10.09.2010, 21:41 Uhr"Royal Mail ist mit einer Kombination potenziell tödlicher Herausforderungen konfrontiert", sagt Großbritanniens Wirtschaftsminister Cable. Seine Lösung lautet: Privatisierung - und zwar komplett.

"Rückläufige Briefvolumina, geringe Investitionen, ungenügende Effizienz und grässliche Pensionskosten": Großbritanniens Wirtschaftsminister Cable will Royal Mail komplett in Privathand geben.
Die britische Regierung will das Postunternehmen Royal Mail komplett in private Hände geben. Dies sei nötig, um das Unternehmen über Wasser zu halten, sagte Wirtschaftsminister Vince Cable. Er hoffe, das Parlament werde noch im Winter dem Vorhaben zustimmen. Die Koalition aus Konservativen und Liberal-Demokraten plane nicht, einen Anteil an dem Unternehmen zu halten, fügte Cable hinzu.
"Royal Mail ist mit einer Kombination potenziell tödlicher Herausforderungen konfrontiert", sagte Cable. "Rückläufige Briefvolumina, geringe Investitionen, ungenügende Effizienz und grässliche Pensionskosten." Die Regierung will demnach der Belegschaft anbieten, bei der Privatisierung Aktien zu erwerben. Noch im Mai hatte die neue Regierung lediglich einen Teil-Verkauf angekündigt. Die Deutsche Post wurde 1995 privatisiert und ging im November 2000 an die Börse.
Die britischen Gewerkschaften lehnen es ab, die Post komplett dem freien Wettbewerb zu überlassen. Der Konzern hat 155.000 Mitarbeiter und ein Monopol auf die Beförderung von Briefen. Sie sieht sich einem steigendem Wettbewerb mit Konkurrenten wie UK Mail und TNT gegenüber. TNT galt lange als möglicher Käufer. TNT-Chef Nick Wells sagte, man habe gerade andere Prioritäten.
Quelle: ntv.de, rts