Wirtschaft

Ausgleich für Mini-Renditen Rückversicherer erhöhen Preise

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(Foto: picture alliance / dpa)

Naturkatastrophen verhageln den Rückversicherern diesmal nicht die Bilanzen, dafür fordern aber die Kapitalmarkt-Turbulenzen ihren Preis. Um die Mini-Renditen wegen Niedrigzinsen aufzubessern, werden moderate Preissteigerungen ins Auge gefassst.

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Die Rückversicherer können nach Einschätzung von Swiss Re und Hannover Rück im kommenden Jahr erneut an der Preisschraube drehen. Die Nummer zwei und drei der Branche heben sich damit von Marktführer Münchener Rück ab, der nur mit weitgehend stabilen Konditionen beim nächsten großen Preispoker rechnet. Zum Jahreswechsel steht ein Großteil der Schaden/Unfall-Verträge zur Neuverhandlung mit den Kunden, den Erstversicherern, an.

"Das Unternehmen sieht unverändert eine stabile bis steigende Nachfrage nach Rückversicherungsschutz", sagte Hannover-Rück-Vorstandschef Ulrich Wallin beim Branchentreffen in Monte Carlo. "Insgesamt sollten weitere Preissteigerungen erzielt werden." Details zur Höhe nannte er aber nicht. Swiss Re rechnet mit moderaten Prämienerhöhungen im kommenden Jahr. "Der Aufwärtsdruck bei Rück- und Versicherungspreisen wird voraussichtlich zunehmen, weil die tiefen Zinssätze laufende Renditen und Eigenkapitalrenditen schmälern werden", erklärte der Chef der Swiss-Re-Kernsparte, Christian Mumenthaler.

Auch viele andere Anbieter verweisen darauf, dass vermeintlich sichere Häfen infolge der turbulenten Kapitalmärkte nur noch eine Mini-Rendite abwerfen. Allerdings leiden die Erstversicherer genauso unter den rekordtiefen Zinsen, manche Lebensversicherer sogar noch stärker.

2010 und 2011 mussten die Rückversicherer extrem hohe Naturkatastrophen-Lasten stemmen. Deswegen konnten sie zuletzt vor allem in den stark betroffenen Gebieten wie Japan, Australien, Neuseeland oder den USA Preiserhöhungen bei ihren Kunden durchsetzen. Teilweise gab es kräftige Aufschläge. Weil dieses Jahr bislang aber nur wenige Großschäden hinzukamen, wird es nun schwieriger. So rechnet die Münchener Rück mit weitgehend stabilen Preisen und Konditionen. Erste Gespräche zur sogenannten Januar-Erneuerung werden traditionell schon in Monte Carlo geführt.

Quelle: ntv.de, rts

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