Neuer Spieler im Rohstoffkampf Russen wollen Potash
03.11.2010, 14:19 Uhr
Potash-Mine in Kanada: Auch die russen haben den Zukunftswert des Kalispezialisten erkannt.
(Foto: Reuters)
Der kanadische Düngemittelkonzern Potash bekommt im Übernahmekampf gegen den australischen Bergbauriesen BHP Billiton Schützenhilfe aus Russland. Der Düngerhersteller Phosagro schlug vor, mehrere russische Firmen aus der Branche sollten sich zusammenschließen und mit einem Anteilskauf an Potash die feindliche Offerte von BHP durchkreuzen. "Wenn BHP den Markt von Potash dominiert, wären die Folgen für unsere Hersteller schlimm. Wir könnten Teile der Märkte verlieren. Das liegt auf der Hand", sagte der Verwaltungsratschef von Phosagro, Wladimir Litwinenko, im Interview mit Reuters.
Russische und europäische Banken könnten sowohl als Gläubiger als auch als Investoren an einer Offerte beteiligt werden, sagte Litwinenko. Eine vollständige Übernahme von Potash schloss er aber aus. "Wir sprechen nicht über eine Übernahme. Es kann eine Fusion werden oder ein Anteilskauf", sagte er. Seinen Worten zufolge sieht sich die russische Regierung die Vorschläge Phosagros bereits näher an.
BHP kämpft - Potash wehrt sich
Potash steht seit Monaten im Interesse der Märkte, weil ihn BHP für 39 Mrd. Dollar übernehmen will. Die Firmenspitze sieht den Preis als zu niedrig an und ist gegen die Übernahme vor Gericht gezogen. Einem Bericht der Zeitung "Globe and Mail" zufolge droht BHP auch von der kanadischen Regierung Gegenwind. Sie neige dazu, das Geschäft aus strategischen Erwägungen nicht zu genehmigen, zitierte das Blatt Regierungskreise in Ottawa.
Ein BHP-Sprecher bezeichnete den Bericht als falsch. Man habe in die Prüfung durch die kanadische Regierung Vertrauen. Der kanadische Industrieminister Tony Clement entscheidet voraussichtlich bis kommenden Mittwoch über das Angebot.
Quelle: ntv.de, rts